WEILERSWIST. War es das Werk von Einbrechern, um Spuren zu verwischen? Handelt es sich um eine Abrechnung in der Disco-Szene oder war es ein Racheakt gegen die jetzigen Besitzer der Großdiskothek „Weilerswister Steffi und Diskothek mex“?

Gestern morgen gegen 2.30 Uhr jedenfalls stand der bekannte Tanz- und Amüsierschuppen im Gewerbegebiet in Flammen. Zwei Türen zu dem Gebäude, das meist nur am Wochenende als Diskothek genutzt wird, waren aufgebrochen worden, es roch nach Qualm und Benzin.

Die Weilerswister Feuerwehr rückte wenig später an, um des Feuers Herr zu werden. Löschmannschaften aus Weilerswist, Vernich, Metternich, Müggenhausen, Hausweiler und Lommersum waren mehr als drei Stunden damit beschäftigt, Brandherde in dem weitläufigen Hallenbereich zu löschen.

Unter Einsatzleitung von Gemeindebrandinspektor Peter Ditz rückten die meisten der 60 Feuerwehrleute nur unter schwerem Atemschutz in die Diskothek ein. Denn dort brannten Kunststoffe und Holz, Dämmstoffe und andere Materialien.

Nach einer ersten Schadensfeststellung beschlagnahmte die Euskirchener Polizei gestern die Brandstelle. Die Beamten gehen von einer Schadenshöhe mindestens im sechsstelligen Bereich aus. Heute soll ein Sachverständniger des Landeskriminalamtes Brandschuttproben nehmen und den Sachverhalt analysieren.

Doch schon jetzt ist klar, dass es sich bei dem Brand im „Weilerswister Steffi / Diskothek mex“ um gezielte Brandstiftung handelt. An drei Stellen brannte es, zudem wurden im vorderen Bereich Benzinkanister gefunden. Und während die Feuerwehr den Großeinsatz hatte, mussten zwei Fahrzeuge nebst Besatzung auf die Autobahn geschickt werden, um einen Lastzug-Unfall zu bewältigen. Die Geschäftsführer Horst Blum und Werner Seul waren gestern völlig schockiert von dem Brandanschlag. „Wir haben gerade für eine erhebliche Summe eine neue Thekenanlage installiert, haben für viel Geld die Toiletten renoviert und waren im Gegensatz zu anderen Unternehmen im Umfeld eigentlich recht erfolgreich“, sagte Blum. Er war gestern damit beschäftigt, geplante Veranstaltungen abzusagen und Plakate und Flyer für kommende Monate abzubestellen.