„Chapter Gummersbach“Hells Angels stehen unter Polizeischutz

Die traditionelle schwarze Lederjacke des Clubs mit "Hell's Angels"-Schriftzug und Vereinslogo. (Bild: dpa)
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Gummersbach – Für einen Moment war bei den brutalen Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Motorradclubs „Hells Angels“ und „Bandidos“ das eher beschauliche „Chapter Gummersbach“ in der Erblandstraße in den Fokus der polizeilichen Ermittlungen geraten.
„Die Gummersbacher Hells Angels feierten am 17. Oktober ihren Saisonabschluss. Eine öffentliche Party ausgerechnet an dem Tag also, an dem der getötete Bandido in Gelsenkirchen beerdigt wurde“, erklärt Polizeisprecher Ernst Seeberger den Stoff, der zum Bandenkrieg in Oberberg hätte führen können.
Der „Bandido“ war von einem Täter niedergestochen worden, der den „Hells Angels“ nahe gestanden haben soll. Beide sollen sich um eine Frau gestritten haben.
Die polizeiliche Einsatzleitung in Münster befürchtete für den 17. Oktober das Schlimmste: Dass die verfeindete Motorradgang „Bandidos“ den Gummersbacher „Hells Angels“ diese Party übelnehmen könnte. Und vielleicht einen bewaffneten Rachefeldzug gegen das Clubheim in der Erblandstraße starten würde.
Mit Unterstützung externer Kollegen untersuchten deshalb mehr als 60 Polizeibeamte am Samstag, 17. Oktober, jedes Fahrzeug, das Richtung Clubheim steuerte. „Das Schlimmste, das wir finden konnten, war eine Machete“, erinnert sich Seeberger. Außerdem kamen noch ein paar Springmesser und Schlagstöcke zum Vorschein. Das war s. Nach der massenhaften Verkehrskontrolle machte Seeberger sich einen eigenen Eindruck vom Fest im Clubheim. Zu der Abschlussparty war ja jeder herzlich eingeladen.
„Wir haben absolut keine Anhaltspunkte für Straftaten bei den Gummersbacher Hells Angels entdecken können“, erklärt Seeberger. Die meisten Motorradfans kennt der Polizeibeamte noch aus den Tagen, als der Club sich „Black Shadows“ nannte. „Und mit dem Gesetz sind die Jungs nie ernsthaft in Konflikt gekommen“, versichert er.
Damit es weiterhin ruhig bleibt um die „Hells Angels“ im Chapter Gummersbach, fahren im Umfeld des Clubheims nun weiterhin verstärkt Polizeibeamte Streife.
Vor dem 14. November, an dem hunderte „Bandidos“ in Dortmund ihr zehnjähriges Bestehen feiern wollen, will man lieber nichts riskieren - Polizeischutz für die Gummersbacher „Hells Angels“ gewissermaßen.