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Das Aus für Milchwerk in Hillesheim besiegelt

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HILLESHEIM. Jetzt ist es amtlich. Was seit Dezember als Damoklesschwert über der Region schwebte, wurde den 55 Beschäftigten der früheren Molkerei Eifelperle in einer Betriebsversammlung offiziell mitgeteilt: Die Produktionsstätte der Hochwald Nahrungsmittel GmbH, in der H-Milch hergestellt wird, wird noch dieses Jahr geschlossen.

Wie Betriebsratsvorsitzender Werner Adolphi bestätigte, werden die zehn Mitarbeiter des Fuhrparks weiterhin mit den vier Tankwagen Sammeltouren im Raum Wittlich - Mayen - Daun - Hillesheim fahren und künftig die Milch in Erftstadt oder Thalfang abliefern. Von den übrigen 45 Mitarbeitern wird wohl der eine oder andere einen Arbeitsplatz in Erftstadt oder anderen Produktionsstandorten finden. Adolphi: „Wir sind jetzt in der Informationsphase. Danach werden wir mit der Gewerkschaft NGG einen Sozialplan aufstellen. Obwohl schon länger über die Schließung gemunkelt wurde, sind die Mitarbeiter geschockt.“ Noch ist nicht bekannt, was aus den Betriebsgebäuden und den Maschinen werden soll. Ein Teil der Produktion und zehn Arbeitsplätze wurden bereits in den vergangenen Monaten nach Kaiserslautern verlagert.

„Vorrangig ist für uns als Genossenschaft, einen akzeptablen Milchpreis für die Bauern zu erwirtschaften“, hatte Geschäftsführer Karl-Heinz Engels kürzlich gesagt.

Doppelproduktionen

werden abgebaut

Jetzt will Hochwald mit seinen immerhin 13 Produktionsstätten Doppelproduktionen abbauen und die Zahl der Milchwerke verringern. Seit 2001 hat das Thalfanger Werk Fusions- bzw. Kooperationsabkommen mit sieben Unternehmen geschlossen. Hillesheim machte 2001 den Anfang, gefolgt Wohratal, Borken, Borgholzhausen, Lüneburg, Weiding und Fulda. 2003 gingen die Tore im Milchwerk in Borken (Hessen) zu.

Die Folgen der Schließung für Stadt und Verbandsgemeinde Hillesheim sind noch nicht abzusehen. Die Abwasserbeseitigung ist auf den großen Molkereibetrieb abgestimmt. Hier ist nicht auszuschließen, dass einiges auf die Bevölkerung zukommt, wenn der größte Zahler wegfällt. Aber auch die Wirtschaftskraft der Region dürfte geschwächt werden, wenn keine Folgenutzung für das Betriebsgebäude gefunden wird.