documenta-Aufsichtsrat will sich über Vorwürfe austauschen
Kassel – Nach den Antisemitismus-Vorwürfen gegen die documenta fifteen wollen sich die Mitglieder des Aufsichtsrats bei einem internen Informationstermin austauschen. Dabei soll es um den Vorschlag des kuratierenden Künstlerkollektivs Ruangrupa gehen, zu einem internationalen Expertenforum einzuladen, das sich mit Kolonialismus-, Antisemitismus- und Rassisismusforschung befasst. Eine formale Sitzung oder gar Beschlussfassung in den Gremien der documenta-Gesellschaft werde es aber nicht geben, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende, Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD), am Freitag.
Ein Bündnis hatte Ruangrupa vorgeworfen, auf der kommenden documenta seien auch Organisationen eingebunden, die den kulturellen Boykott Israels unterstützten oder antisemitisch seien. Hessens Kunstministerin und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Angela Dorn (Grüne) hatte daraufhin eine Sondersitzung des Aufsichtsrats angeraten.
Die documenta gilt als die weltweit wichtigste Schau für zeitgenössische Kunst. Die 15. Ausgabe (documenta fifteen) findet vom 18. Juni bis 25. September 2022 in Kassel statt.
© dpa-infocom, dpa:220121-99-801082/2 (dpa/lhe)