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„Ein Mann mit Zivilcourage“

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Der Gründer des ARD-Magazins «Monitor», Claus Hinrich Casdorff (Archivbild von 1996), starb im Alter von 78 Jahren.

Es gelte, so der Intendant des Westdeutschen Rundfunks, Fritz Pleitgen, Abschied von einem Mann zu nehmen, den Zivilcourage und Widerspruchsgeist auszeichneten und der sich nichts vormachen ließ. Mit seinem Tod sei ein besonderes Kapitel der WDR-Geschichte geschlossen worden. Freunde und Verwandte, Mitstreiter und Weggefährten nahmen gestern mit einer Trauerfeier auf dem Friedhof Melaten Abschied von Claus Hinrich Casdorff (78). Die Sendungen „Monitor“ und „Aktuelle Stunde“ seien zu Markenzeichen des WDR geworden, sagte Pleitgen.

Er erinnerte an „Monitor im Kreuzfeuer“, das Casdorff gemeinsam mit seinem „kongenialen Partner“ Rudolf Rohlinger führte. „An Beschwerden hat es damals nicht gefehlt“, versicherte Pleitgen, denn die Parteien hätten unverhohlen versucht, Einfluss zu nehmen: „Wer gegen den Strich bürstete, musste anschließend eine gehörige Portion Stehvermögen beweisen.“ Das Publikum habe den Verstorbenen als „unbeirrbaren und streitbaren Anwalt“ geschätzt.

Rudolf Rohlinger war ebenso unter den Trauergästen wie Ex-Intendant Friedrich von Sell, die früheren Monitor-Journalisten Claus Richter (heute Leiter Frontal beim ZDF), Helga Märtesheimer, Rüdiger Hoffmann und Klaus Bresser (Ex-Chefredakteur ZDF), Johannes Kaul (Leiter Morgenmagazin WDR), Ulrich Deppendorf (Programmdirektor WDR), Dieter Thoma (Ex-WDR-Chefredakteur) und Nikolaus Brender (Chefredakteur ZDF). Für den Kölner Presseclub, dessen Vorsitzender Casdorff war, vertrat Alice Schwarzer, die Politik Bernhard Worms (CDU), Gerhart Baum und Werner Hoyer (beide FDP). Für den Senat der Ehrengarde, dem Casdorff angehörte, war dessen Präsident Helmut Meindorf gekommen.

Prälat Dr. Karl Jüsten sagte, an Casdorffs Witwe Ursel und seine Kinder Caroline und Stephan gewandt, Claus Hinrich Casdorff habe dazu beigetragen, „dass unsere Generation zu einer kritischen Generation geworden ist“.