„Einladung zum Paradies“Salafistenverein aufgelöst

In Mönchengladbach ist der salafistische Verein „Einladung zum Paradies“ aufgelöst worden. (Bild: dpa)
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MÖNCHENGLADBACH - Der radikalislamische Verein „Einladung zum Paradies“ hat sich aufgelöst. Das bestätigte Justizsprecher Joachim Banke am Freitag in Mönchengladbach. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet. Im Protokoll der letzten Mitgliederversammlung vom 31. Juli, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, ist als Grund angegeben, dem Verein sei die Existenzgrundlage - etwa in Form einer Moschee - entzogen worden. Nähere Einzelheiten gehen aus dem Protokoll nicht hervor.
Der Verein war seit dem 3. Januar beim Amtsgericht Mönchengladbach eingetragen. Mit der Ankündigung, mitsamt einer Islamschule vom niedersächsischen Braunschweig nach Mönchengladbach umziehen zu wollen, hatte der Verein Ende 2010 eine Welle des Protests ausgelöst. Vorstand war Sven Lau, einer der Köpfe der islamistischen Szene in Deutschland. Er predigt eine besonders radikale, fundamentalistische Auslegung des Islam, den Salafismus.
Im nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2010 steht: „Die Grundpfeiler der salafistischen Ideologie sind mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung nicht vereinbar.“ Bei einem Besuch in Mönchengladbach im Oktober 2010 hatte der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) ein Verbot von „Einladung zum Paradies“ nicht ausgeschlossen. Zuletzt hatte der Verein noch 15 Mitglieder. (dpa)