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Einzigartige Reha für Kinder

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Noch bevor das neue Reha-Zentrum für Kinder und Jugendliche so richtig in Betrieb gegangen ist, findet es schon internationale Beachtung. Mediziner aus England, Kanada und Australien hätten sich bereits für das weltweit einzigartige Kölner Konzept interessiert, berichtet der Ärztliche Leiter, Professor Dr. Eckhard Schönau. Am Montag wird Jordaniens Königin Rania Al-Abdullah das nach ihr benannte „Queen Rania Rehabilitation Center “ als Schirmherrin eröffnen. Mit Jordanien ist eine enge Kooperation geplant, die anlässlich des königlichen Besuches in einem Memorandum über den Austausch von Ärzten und Therapeuten besiegelt wird. In Zukunft soll das Therapiekonzept auch an einer neuen Kinderklinik in Amman zum Einsatz kommen.

Jährlich 430 schwer behinderte Kinder und Jugendliche, die an Muskel- und Skeletterkrankungen leiden, können in Köln nach dem ganzheitlichen Programm behandelt werden, das Professor Dr. Eckhard Schönau, international anerkannter Experte für Muskel- und Knochenerkrankungen im Kindes- und Jugendalter, mit Ralf Vogt, dem Geschäftsführer der Uniklinik-Tochter Medifitreha, entwickelte. Das integrierte Versorgungskonzept unter Einbeziehung von Uni-Klinik und Sporthochschule ist laut Schönau „ein Musterbeispiel, wie aus Forschung ein klinisches Konzept entsteht.“

Um die Behandlungskapazitäten ausbauen zu können, wurde in den letzten Monaten das frühere Reha-Zentrum an der Gleueler Straße für 3,5 Millionen Euro kernsaniert und kindgerecht gestaltet. Das mit vier Medizinern und neun Therapeuten, 27 Therapieplätzen und Übernachtungsbetten für Angehörige ausgestattete „Queen Rania Rehabilitation Center“ verfügt über Trainings- und Therapiegeräte, Bewegungsbad und Turnhalle für Rollstuhlfahrer. Die Uni-Klinik habe den Umbau finanziert und das Haus an die Medifitreha GmbH vermietet, so der kaufmännische Direktor der Uni-Klinik, Dr. Jörg Blattmann. Für die Übernahme der Behandlungskosten hätten die großen Krankenkassen ihre Zusage erteilt. Ziel des auf ein Jahr angelegten Behandlungskonzepts „Auf die Beine“ ist nach Worten von Dekan Professor Dr. Joachim Klosterkötter die Verbesserung der Muskelkraft und Beweglichkeit bei den jungen Patienten, so dass sie möglichst „vom Liegen zum Sitzen kommen, vom Sitzen zum Stehen und vom Stehen zum Gehen“.

Sowohl Uni-Rektor Professor Dr. Axel Freimuth als auch der stellvertretende Ärztliche Direktor, Professor Dr. Peer Eysel, äußerten sich zuversichtlich, dass das integrierte Reha-Angebot als Kölner Spezialität mit dazu beitragen werde, Krankenversorgung und wissenschaftliches Ansehen des Hochschulstandortes weiter nach vorne zu bringen.