Erste Barbie-Puppe unter dem Hammer

Lesezeit 2 Minuten
Barbie-Puppen-Hersteller Mattel kann nicht gebug kriegen.

Barbie-Puppen-Hersteller Mattel kann nicht gebug kriegen.

London - Eine mehr als 40 Jahre alte, aber bestens erhalteneBarbie-Puppe ist in London für den Weltrekord-Preis von umgerechnet13 500 Euro (9000 Pfund) versteigert worden. Eine höhere Summe habenoch keine Barbie erzielt, heiß es am Mittwoch beim AuktionshausChristie's. Die schlanke blonde Puppe in verführerischemMitternachtsrot (Modell "Barbie in Midnight Red" von 1965) wurde voneiner Frau für einen anonym gebliebenen Sammler ersteigert.

Die Auftragskäuferin sicherte für den mysteriösen Barbie-Liebhabernoch mehrere andere Puppen - darunter für 7200 Pfund (rund 10 800Euro) eine "Gala Abend Barbie" in prächtigen Farben, die einst fürden Verkauf in Japan produziert worden war. Auch eine "Barbie inMidnight Pink" - ähnlich wie die teuerste Puppendame, nur in Rosa -ging an den anonymen Sammler. Preis: 5040 Pfund (rund 7550 Euro).

Insgesamt erzielte Christie's bei der Auktion, die am spätenDienstagabend nach teils spannenden Kämpfen von Bietern aus allerWelt zu Ende ging, für 4000 Barbie-Puppen 111 288 Pfund (rund 166 100Euro). Der Erlös lag etwas mehr als elf Prozent über der Schätzung.

Gleich zu Beginn der Auktion war ein bestens erhaltenes Exemplarder "Barbie No. 1" versteigert worden. Der Preis von 2880 Pfund (4286Euro) - 80 Pfund mehr als der Barbie-Auktionsrekord von 1999 - konnteaber nur einige Stunden die Rekordmarke bestimmen. Dann zogen jüngerePuppen an der brünetten, sehr bleichhäutigen Erstlings-Barbie mitdunkler Sonnenbrille, Ohrringen und Pferdeschwanz aus dem Jahr 1959vorbei, die in einem Badeanzug mit Zebrastreifen gekleidet ist.

"Barbie ist natürlich eine Ikone", sagte Puppen-Experte CharlesDupplin. "Und eine aus der ersten Serie des Jahres 1959 ist etwasseltenes und ganz besonderes." Seltenheitswert allein war für dieBieter jedoch nicht ausschlaggebend. Auch persönliche Vorliebenspielten nach Einschätzung der Experten eine große Rolle. "Auf jedenFall haben wir eine starke Konkurrenz der Bieter erlebt", sagte eineChristie's-Sprecherin. "Die Leute haben das äußerst ernst genommen."

Die Puppen gehörten zu einer Sammlung von rund 4000 verschiedenenBarbies, die nach Expertenangaben die größte private Sammlung derWelt war. Sie stammte aus dem Besitz einer niederländischenSammlerin, die in den frühen 60er Jahren mit ihrem Hobby begonnenhatte. Ietje Raebel war damals im Nebenberuf Modedesignerin. IhreBegeisterung für Barbie übertrug sich auf die Tochter Marina. Beideträumten von einem Barbie-Museum. Als die Mutter vor mehreren Jahrenan Alzheimer erkrankte, gaben sie diese Pläne auf.

(dpa)

Rundschau abonnieren