ExpertentippsHautkrebs kann erblich bedingt sein

Eine Hautkrebs-Früherkennung kann Leben retten. (Bild: dpa)
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Hautkrebs ist nicht gleich Hautkrebs. „Es besteht immer noch ein großes Wissensdefizit, was die Unterscheidung der Hautkrebsformen und ihre Metastasierung anbetrifft“, sagt Prof. Cornelia Mauch. Zwei Stunden lang betrieb die Leiterin des Hauttumorzentrums an der Kölner Uniklinik gemeinsam mit Prof. Uwe Reinhold (Medizinisches Zentrum Bonn) und Dr. Eva Kalbheim von der Deutschen Krebshilfe „Aufklärungsarbeit“ am Experten-Telefon.
Ist Hautkrebs erblich?
Bestimmte Hautkrebsformen können familiär gehäuft auftreten, ebenso die Neigung zu Pigmentmalen. Man geht davon aus, dass Menschen mit mehr als 40 Pigmentmalen ein höheres Hautkrebsrisiko haben. Deshalb sollten sie regelmäßig zur Kontrolle.
Muss eine Aktinische Keratose auf jeden Fall behandelt werden?
Bei der Aktinischen Keratose handelt es sich um eine durch langjährige intensive Einwirkung von Sonnenlicht verursachte chronische Schädigung der verhornten Oberhaut. Die Schädigung schreitet langsam fort, kann aber nach Jahren in eine Form des Hautkrebses übergehen: das Plattenepithelkarzinom oder Spinaliom. Es handelt sich also um eine Krebs-Vorform, die behandelt werden sollte.
Welche Behandlungsoptionen gibt es bei Aktinischer Keratose?
Für die Behandlung einer Aktinischen Keratose steht ein breites Behandlungsspektrum zur Verfügung: Entweder man behandelt es lokal mit flüssigem Stickstoff oder aber Solaraze (Diclofenac) oder Aldara (Imiquimod). Ebenfalls möglich ist eine Photodynamische Therapie (PDT). Alternativ kann diese Krebsvorstufe auch operativ entfernt werden. Dieses Verfahren hat den Vorteil einer feingeweblichen Sicherung.
Muss ein Basaliom im Gesicht operiert werden?
Bei oberflächlichen Basaliomen können Methoden wie Solaraze, Aldara und PDT in Erwägung gezogen werden. Diese Therapieformen sind allerdings nur oberflächlich wirksam, daher sollte vor einer Behandlung immer eine Hautprobe durchgeführt werden, um das Tiefenwachstum des Basalioms zu beurteilen. Die operative Therapie ist die sicherste, da hier eine feingewebliche Untersuchung möglich ist. Das heißt, es muss so lange zur Seite und zur Tiefe operiert werden, bis die Schnittränder tumorfrei sind.
Ist eine Lasertherapie bei Altersflecken sinnvoll?
Die Lasertherapie ist nur sinnvoll, wenn absolut kein Zweifel besteht, dass es sich nicht um ein Melanom handelt. Zur Sicherung der Diagnose ist eine Hautprobe ratsam. Altersflecken kommen aber in der Regel nach einigen Monaten bis Jahren wieder. Daher sollte man die Notwendigkeit einer Behandlung überdenken.
Bei mir wurde Hautkrebs diagnostiziert und behandelt. Darf man sich dann überhaupt noch der Urlaubssonne im Süden aussetzen?
Personen, die bereits Hautkrebs hatten, werden mit großer Wahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter weitere Hautkrebserkrankungen entwickeln. Um eine weitere Schädigung der Haut durch UV-Licht zu vermeiden, sollten sie die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr meiden. Dies trifft aber auch für Menschen ohne bereits bestehende Hautkrebserkrankung zu. Im Urlaub sollten sich die Menschen langsam an die intensivere Sonne gewöhnen und einen textilen Sonnenschutz sowie Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor von mindestens 30 auftragen.
Reicht ein oraler Lichtschutz, um sich vor Hautkrebs zu schützen?
Nein, allein ist ein solch oraler Lichtschutz nicht ausreichend und kann einen textilen und lokalen Schutz mit Sonnencreme und das Beachten bestimmter Verhaltensregeln (s. o.) nicht ersetzen. Da aber in Lichtschutzcremes enthaltene Filter den Eintritt der UV-Strahlen in die Haut nicht komplett verhindern können, kann ein oraler Schutz ergänzend zur Vermeidung sonnenbedingter Hautschädigungen eingenommen werden. Der wirksamste UV-Schutz ist derzeit das Extrakt einer zentralamerikanischen Farnpflanze (Polypodium Leucotomos Extrakt PLE), für den in Studien verschiedene antioxidative und photoprotektive Wirkungen nachgewiesen wurden.