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Firma beurlaubt Jugendbetreuer

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BERGISCH GLADBACH. Das Jugendreiseunternehmen Holterdipolter GmbH aus Gronau, dessen Geschäftsführer sexuelle Übergriffe gegenüber Jugendlichen während einer Reise nach Spanien Anfang Juli vorgeworfen werden, hat gestern Konsequenzen gezogen: Der beschuldigte Firmengründer ist zurückgetreten, die Verantwortung wurde einer dreiköpfigen Geschäftsleitung unter dem 36-jährigen Diplom-Sportwissenschaftler Mirko Zurbonsen übertragen.

Mit dem Beschuldigten sei vereinbart worden, dass er bis zur Klärung aller Anschuldigungen seine Arbeit einstelle. Er sei beurlaubt und habe sich „aus dem operativen Geschäft und der Gästebetreuung zurückgezogen“, teilte die neue Leitung mit.

„Geschäftsleitung und Mitarbeiter distanzieren sich von strafbaren Handlungen, wie sie ihrem ehemaligen Chef jetzt und früher vorgeworfen wurden“, betont das Unternehmen weiter. „Wir sind selbst an einer schnellen und lückenlosen Aufklärung der Vorwürfe interessiert und werden diese mit allen unseren Möglichkeiten unterstützen.“

Währenddessen setzt sich die Stadt gegen den Vorwurf des DBG-Schulleiters Josmann zur Wehr, sie habe trotz Wissens um die juristische Vorbelastung des Geschäftsführers Schulen, Vereine und andere Träger nicht vor Veranstaltungen mit ihm gewarnt. Pressesprecher Martin Rölen: „Das uns zur Verfügung stehende Mittel ist die Gewerbeuntersagung. Nachdem wir damit vor dem Verwaltungsgericht gescheitert sind, mussten wir rechtlich prüfen, ob die Information der Schulen im Zuge der Interessenabwägung noch zulässig war. Da gab es erhebliche Zweifel, weil die Vorfälle erstens vom Gericht als minderschwer eingestuft wurden, schon zwei Jahre zurücklagen und drittens vom Beschuldigten nie eingeräumt wurden. Er hat nur den Strafbefehl akzeptiert und damit die mündliche Verhandlung vermieden.“

Die Stadt werden aber den Ausgang der neuen Ermittlungen nicht abwarten, sondern die Anzeige zum Anlass nehmen, sofort ein neues Gewerbeuntersagungsverfahren gegen den Ex-Geschäftsführer anzustrengen. Seine Firma sei davon nicht betroffen. (gf)