FrostschädenVeredelte Rosen im Winter gefährdet
Dunkelbraun gefärbte Triebe, weder Knospen noch Blättchen in Sicht: Der starke Frost in diesem Frühjahr hat vielen Rosen zugesetzt. Tiefe Minusgrade ohne schützende Schneedecke greifen die Pflanzen besonders an. Doch besteht noch Hoffnung: Wenn die Rose an einigen Stellen austreibt, braucht sie nur kräftig zurückgeschnitten werden.
Christoph Hau von der Gartenbaumschule Hau, die auf Rosen spezialisiert ist, rät: "Wenn die Rose noch nicht beschnitten wurde, jetzt etwa zwei Drittel zurückschneiden." Ansonsten darauf achten, wo sie austreibt, und nur die toten Triebe entfernen.
Regt sich aber bis heute gar nichts, hat die Pflanze den Winter nicht überlebt. Dann hilft nur ein Ersatz. "In dem Fall sollte aber sofort eine neue gepflanzt werden, nicht erst in einem halben Jahr", sagt Hau. Dann kann sie gut anwachsen, ehe sich Wurzelteile der Vorgängerrose im Boden zersetzen - "das mögen Rosen nämlich gar nicht." Wer das beachtet und Bodenaktivator hinzugibt, kann getrost Rosen an Stellen pflanzen, wo vorher bereits welche wuchsen.
Um künftige Frostschäden zu vermeiden, empfiehlt Hau, Strauchrosen im Winter mit Vliesen oder Zweigen abzudecken. Hochstammrosen sollten oben zusammengebunden und mit einem Jute-Vlies oder Jutesack vor der Kälte geschützt werden - nie Kunststofffolie verwenden, da sie bei Sonneneinstrahlung einen Treibhauseffekt verursacht.
"Viele Menschen schneiden Rosen bereits im Herbst zurück", sagt Hau. Damit machen sie die Pflanze - wie andere Stauden übrigens auch - angreifbarer bei Minustemperaturen. Anstatt den Garten vor dem Winter aufzuräumen, sollten alte Triebe belassen werden, auch Herbstlaub auf dem Beet wirkt als natürlicher Winterschutz.
Robuster als veredelte Rosen und unempfindlicher gegen Frost sind Wildformen. Die Hundsrose (Rosa canina) zum Beispiel übersteht den Winter ohne größeren Schutz und überrascht selten mit erfrorenen Trieben. (spi)