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FrühjahrsputzAufräumen mit der „Drei-Kisten-Methode“

3 min

Der Frühjahrputz steht an. (Bild: dpa)

Im Frühjahr ist die Zeit zum Aufräumen. Der Keller, die Küche, der Kleiderschrank müssen dringend mal wieder entrümpelt werden. Die Aufräumexpertin Esther Lübke steckt mitten in der Hauptsaison. Von Februar bis Mai ist sie ausgebucht. Viele Menschen brauchen beim Frühjahrsputz Hilfe. Es fällt ihnen schwer, sich dazu zu überwinden.

Deswegen wollen wir Ihnen im Rahmen einer kleinen Serie zeigen, wie man ein Haus oder eine Wohnung in Ordnung bringt. Dabei arbeiten wir uns von Zimmer zu Zimmer und Etage zu Etage vor. „Man sollte nicht im Schlafzimmer anfangen und nach zwei Stunden in die Küche wechseln. Das verwirrt nur“, weiß Lübke, die mit uns aufgeräumt hat. Deswegen ist die Serie exemplarisch nach Zimmern strukturiert. In jedem Raum weisen wir Sie auf die Ecken hin, in denen sich die meisten überflüssigen Dinge ansammelt, geben Ideen für eine neue Ordnung und Tipps zur Entsorgung von Kleidung, Büchern oder Medikamenten. Die einzelnen Artikel sind unabhängig voneinander, so dass Sie sich die Zimmer heraussuchen können, die in Ihrer Wohnung aufgeräumt werden müssen.

Wir beginnen mit dem Wohnzimmer, da dieser Raum den meisten Gästen offen steht und deswegen hier das höchste Maß an Ordnung gewünscht wird. Trotzdem hoffen wir natürlich, dass Sie sich auch an die alten Kellerkisten trauen werden.

„Alle Dinge, die wir lagern, sind gespeicherte Vergangenheit“, erklärt Werner Küstenmacher, Autor der Reihe “Simplify your life„. „Wenn wir uns von diesen Sachen trennen, gewinnen wir Zukunft.“

Die Wohnung wirkt auf einmal größer, und die Suche nach Dingen verkürzt sich. Gleichzeitig fühlen sich viele Menschen nach dem Aufräumen leicht und befreit. „Für alles, was wir besitzen, tragen wir Verantwortung“, sagt Esther Lübke. Die Gleichung ist einfach. „Je weniger wir besitzen, desto weniger Verantwortung lastet auf unseren Schultern.“ Das heißt natürlich nicht, dass Sie Ihren ersten Teddy oder das Lieblingsshirt wegschmeißen müssen. Solche Dinge werden in einer Erinnerungskiste gesammelt. Und Sie müssen sich auch nicht von ihrer CD-Sammlung trennen und stattdessen auf platzsparende MP3s umsteigen. „Jeder muss individuell entscheiden, was zu ihm passt und was zu weit geht“, erklärt Marco von Münchhausen, Autor des Buches „Entrümpeln mit dem inneren Schweinehund.“

Wenn Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Familie zusammenleben, sollten Sie sich vorher absprechen. Wichtig ist, dass Sie nicht ungefragt die Dinge der Anderen wegwerfen. „Da geht es dann ums Prinzip“, erklärt Lübke. „Über die Sachen der Anderen zu bestimmen bedeutet über deren Leben zu bestimmen.“ Die „Drei-Kisten-Methode“ hilft, sich beim Aussortieren zu entscheiden: In die erste Kiste werfen Sie alles, was Sie auf jeden Fall behalten möchten. In die zweite Kiste hingegen das, was aussortiert wird. In Box drei sammeln Sie die Dinge, bei denen Sie sich noch unsicher sind und stellen Sie in den Keller. Haben Sie nach einem Jahr nichts aus dieser Box herausgeholt, gehört sie in den Müll.

Außerdem brauchen Sie: Fetzige Musik, gemütliche Klamotten und die Aussicht auf eine Belohnung nach der Aktion. Und dieses Versprechen des auf Büroräume spezialisierten Aufräumers Jürgen Kurz: „Auch, wenn das Aufräumen anstrengend ist, sollten wir uns bewusst machen, dass es das letzte Mal in diesem Ausmaß sein wird“, sagt Jürgen Kurz. „Denn wer sich einmal ein System für alles geschaffen hat, wird in Zukunft problemlos und schnell aufräumen können.“