Glanz mit Verdi und Wagner

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KÖLN. Eine Operngala mit Ouvertüren, Arien und Chören von Giuseppe Verdi und Richard Wagner bot das erste Kölner Chorkonzert dieser Saison in der Philharmonie. Unter der Leitung von Wolfgang Siegenbrink sangen am Sonntag vormittag der KölnChor und der Rheinische Kammerchor Köln. Kompetent wurden sie von den Bochumer Symphonikern unterstützt. Das gab den großen Szenen wie Verdis Finale zum 2. Akt der Oper „Aida“ oder dem Finale aus Wagners „Meistersingern“ großen Glanz.

Die von Siegenbrinck einstudierten Chöre machten einen insgesamt guten Eindruck. Manchmal fehlte allerdings die nötige Feinzeichnung, so etwa im berühmten „Wach auf“-Chor. Doch mit weiteren Highlights wie dem „Va pensiero“-Chor aus Verdis „Nabucco“ oder dem „Treulich geführt“ aus Wagners „Lohengrin“ sangen sich die Chöre in die Herzen der zahlreichen Zuhörer.

Hans Sotin

beeindruckte

Von den Solisten beeindruckte Kammersänger Hans Sotin mit seinem weisen und reifen Bass. Die Schlussansprache des Hans Sachs aus den „Meistersingern“ oder die „Sängerhallen“-Ansprache des Landgrafen aus Wagners „Tannhäuser“ waren denn auch Höhepunkte. Daneben gefiel jedoch ebenso Birgit Harnichs Darbietung der „Hallen“-Arie aus dem „Tannhäuser“ oder ihr mit klarem Sopran und verhaltener Dramatik geschmettertes „Ritorna vincitor“ aus der „Aida“. Hier konnte sie ihre Erfahrungen aus dem Opernfach gut ausspielen.

Etwas matter war leider der Eindruck, den der Tenor Bernhard Schneider hinterließ. Zwar gestaltete er die „Gralserzählung“ aus dem „Lohengrin“ und das „Preislied“ aus den „Meistersingern“ mit jugendlichem Timbre, doch ohne große Aufschwünge und die nötige Theatralik. Vorbildlich hingegen die von Siegenbrink knackig geleitete „Tannhäuser“-Ouvertüre sowie die Vorspiele zur „Aida“, zum 3. Akt aus „Lohengrin“ und zu den „Meistersingern“. Hier zeigten die Bochumer Musiker, was sie in den letzen zehn Jahren unter ihrem Generalmusikdirektor Steven Sloane gelernt haben.

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