Graffiti-Sprayer „Foim“Videos verrieten gesuchten Sprayer

Eines der Graffitis des gefassten Sprayers. (Quelle: YouTube)
Copyright: Lizenz
Köln – Die Bundespolizei ist dem weltweit agierenden Graffiti-Sprayer mit dem Künstlernamen „Foim“ durch Videoüberwachung auf Bahnanlagen auf die Spur gekommen. „Er hat Fehler gemacht. Er war zu viel unterwegs“, sagte ein leitender Beamter. Wie die Rundschau berichtete, hatten Fahnder die Identität des Mannes herausgefunden. Nach langwierigen Ermittlungen in der Szene erkannten sie den 29-jährigen Kölner auf Bildern und Videos wieder. Nähere Angaben verweigerte die Bundespolizei bei einem eigens einberufenen Pressegespräch.
Barcelona, New York oder Madrid - der 29-Jährige war seit 2006 in aller Welt unterwegs und besprühte Züge Brückenpfeiler im großen Stil. Im Internet feierte er sich aber erst seit rund zwei Jahren. Dort ist zu sehen, wie der vermummte Kölner Züge besprüht oder Waggons minutenlang filmt. Ein Fahnder beschrieb den 29-Jährigen als schlau. Der Sprayer habe darauf geachtet, keine DNA-Spuren an zu hinterlassen.
Mehrere hundert Verfahren pro Jahr
In Haft sitzt der weltweit agierende Sprayer nicht. Der Kölner mache keine Angaben zu den Vorwürfen, zur Vernehmung sei der Mann bisher nicht erschienen, hieß es. „Es gibt keine Haftgründe“, sagte Inspektionsleiter Helge Scharfscheer. Sein Kollege betonte, dass der Tatbestand der Sachbeschädigung bei einem festen Wohnsitz und Arbeitsplatz nicht für eine Haft ausreiche. Bei einer Hausdurchsuchung sei aber Beweismaterial sichergestellt worden. Weitere Taten habe es nach der Razzia offenbar nicht gegeben.
Der Sachschaden allein im Großraum Köln wird auf rund 200 000 Euro beziffert. Die Taten können den Sprayer teuer zu stehen kommen. Die Bahn kann Schadensersatzansprüche auch 30 Jahre nach den Taten stellen. 400 bis 600 Verfahren gegen Graffiti-Sprayer bearbeitet die Bundespolizei im Großraum Köln jährlich.