Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Große Trauer um Pater Bertram

Lesezeit 3 Minuten

BORNHEIM. Trauer und Be-

stürzung in Bornheim: Pater Bertram ist am Donnerstag im Alter von 67 Jahren verstorben. Bei einer Bergtour in Mellau in Österreich erlitt er einen Herzinfarkt.

Pater Bertram sei der Motor und die Seele seiner drei Pfarrgemeinden Merten, Sechtem und Walberberg gewesen. „Der größte Optimist, den ich je kennen gelernt habe“, sagte gestern Hans Grugel, 2. Vorsitzender des Pfarrgemeinderates in Walberberg. In allen drei Pfarrgemeinden reagierten die Menschen gestern bestürzt und äußerst betroffen auf die Nachricht. Er sei nicht zu ersetzen, weder als Freund, noch als Geistlicher, hieß es.

Seit 1975 war Pater Bertram Groll Pfarrer in Walberberg, doch schon viele Jahre zuvor kümmerte er sich dort in seiner Freizeit um die Jugend. Als Kaplan gründete er in den 70er Jahren den Pfadfinderstamm St. Georg und sorgte zudem dafür, dass Jugendliche in den Pfarrgemeinderat gewählt wurden. Gleichzeit war er im Dominikanerkloster Prokurator. Dort baute er die Bildungsstätte aus und konnte zudem 1971 die Tagungsstätte dort eröffnen.

„Er war ein Priester, mit dem man fantastisch gut zusammenarbeiten konnte“, äußerte sich Mertens Ortsvorsteherin Hildegard Helmes. Ein Mensch auch, der sich immer Zeit nahm und der es wie kein Zweiter verstanden habe, Probleme zu lösen. „Mit ihm zu sprechen, insbesondere wenn es um Problembewältigungen ging, war immer eine Bereicherung“.

Betroffenheit auch in Sechtem. Die katholische Kirchengemeinde dort übernahm Pater Bertram 1989. Diakon Rudolf Blumenschein: „Pater Bertam war ein sehr engagierter Mensch, er war ein Gewinn für alle drei Pfarrgemeinden". Zur Zeit weiß keiner, wie es ohne ihn jetzt weitergehen soll. Für sein Engagement als Priester und Seelsorger wurde Pater Bertram 1992 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. „Er hatte die Begabung, alles Negative ins Positive zu drehen", auch mit seiner Krankheit sei er so umgegangen, betonte Hans Grugel. Längst hatte sich der Geistliche sogar mit dem 1999 eingeführten neuen System des Pfarrverbandes angefreundet. Auch wenn seine Arbeit ihn in den letzten Jahren oft überstrapazierte, habe er inzwischen eine große Chance in der Zusammenarbeit der drei Pfarreien gesehen. Jüngstes Beispiel sei das gemeinsame Fronleichnamfest gewesen, das er mit allen drei Pfarrgemeinden auf einem Feld mit Blick auf alle drei Kirchtürme gefeiert habe. „Er hat das vorgelebt, was oft Inhalt seiner Predigten war: Liebe deinen Nächsten wie dich selber", sagte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Johannes Schmitz. „Wir alle haben mit seinem Tod ein Stück Heimat verloren.“

Am kommenden Freitag um 13.30 Uhr werden in der Pfarrkirche in Walberberg die Exequien gehalten. Anschließend wird Pater Bertram auf dem Friedhof in Walberberg beigesetzt.