Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Hoch zu Ross mit viel Gefühl

3 min

Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde: Unter diesem Motto leitet die 66-jährige Landwirtin und Pferdezüchterin Ingrid Pooch auf ihrem Hof den Reit-und Fahrverein Kalenborn, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, vor allem Kindern und Jugendlichen den verantwortungsbewussten Umgang mit Pferden näher zu bringen. Viele Jugendliche hatten das Glück, Paten über die hier geborenen Pfohlen zu werden. Seit 1971 lebt Pooch mit Ehemann Wer ner, mit dem sie seit 1964 verheiratet ist, in Kalenborn. 1977 hat sie den Verein ins Leben gerufen, dem heute zirka 80 Mitglieder, davon 40 Kinder und Jugendliche, angehören. Weitere Hausgenossen sind Hofhund „Chessna“ sowie zwei Stalltiger. In den Ställen stehen Hengst „Nivio“, seine Mutter „Prinzeߓ, drei Reitpferde und ferner drei Jungpferde, die noch in der Ausbildung sind.

Sohn Ulf (38) wohnt mit seiner Familie ebenfalls auf dem Hof, seine Kinder Nadja (8) und Tim (6) reiten, wie kann es anders sein, auf Ponys. Der Pferdebestand wird ab Dezember 2003 aufgestockt, da mit Oliver Hausner ein neuer Pächter den Hof übernehmen wird. Der Vereinsvorsitz bleibt aber weiterhin in den Händen von Ingrid Pooch.

Die Liebe und die Arbeit mit ihren Tieren haben dafür gesorgt, dass sie seit 30 Jahren keine Urlaubsreise unternehmen konnte. Sie ist täglich unterwegs, um bereits den kleinsten Mitgliedern (Vier- und Fünfjährige) das Ponyreiten nahe zu bringen. Für die 10- bis 15-Jährigen ist in naher Zukunft ein Voltigierkurs geplant.

Dass der Umgang mit den Pferden jung hält, beweist das 86-jährige Ehrenmitglied Harry Scholz , der alle 14 Tage in Begleitung seine Ausritte in der Umgebung Kalenborns unternimmt. Besonders stolz ist Ingrid Pooch auf ihre Hafliger Zucht, für die sie die bronzene (1989), silberne (1990) und goldene Medaille (1992) der deutschen reiterlichen Vereinigung erhielt. Außer Reitunterricht werden auch Lehrgänge für Kutschfahrten angeboten, bei denen man das zweispännige Fahren im Gelände, Dressurfahren auf dem Platz sowie das vierspännig Fahren auf dem Platz und im Gelände erlernen und bei erfolgreichem Abschluss das bronzene und silberne Fahrabzeichen erwerben kann. Das goldene Fahrabzeichen wird nur bei Turnierfahrten verliehen. Der Reit- und Fahrverein nimmt jährlich mit einer größeren Gruppe beim karnevalistischen Umzug in Kalenborn teil. Seit 1998 findet an jedem 1. Mai die Pferdesegnung statt, die vor großem Publikum von Pfarrer Axel Spiller vorgenommen wird. Über das Jahr verteilt finden neben den vielen Ausritten noch Lehrgänge in Sattelpflege und Pferdegesundheit sowie Vorbereitungen und Abnahmen des Basispasses statt. Zur Weihnachtszeit kommt dann der Nikolaus mit Knecht Ruprecht hoch zu Ross zu den Mitgliedern und überbringt kleine Geschenke. Am Ende eines ereignisreichen Jahres wird manches edle Ross einen Wunsch hegen, der in Abänderung des Sprichwortes so lautet: „Das höchste Glück der Pferde ist ein Reiter auf der Erde.“ (PE)

Nähere Informationen bei Ingrid Pooch, Kalenborn, Hilberather Str. 66, Ruf (0 26 43) 74 77.