HENNEF. „Die Glasreinigungsmaschine habe ich nach Südafrika an eine Coca-Cola-Filiale verkauft“, erklärt Bernhard Hinken, Werkleiter von Eckes-Granini in Bröl. In Zukunft will der größte Fruchtsafthersteller Deutschlands, mit bekannten Produkten wie „Hohes C“, „Granini“ und „Fruchttiger“, auf Kunststoffflaschen und Getränkekartons setzen. Wie das international tätige Unternehmen mit Hauptsitz im rheinland-pfälzischen Nieder-Olm ankündigte, werden am Standort Bröl 15 Millionen Euro investiert.

Das meiste Geld fließt in eine neue PET-Anlage. Ab Sommer 2006 soll die gesamte Produktpalette in Kunststoffflaschen abgefüllt werden. Im bewaldeten Katharinental kann sich Eckes-Granini wegen der steilen Hänge nicht weiter ausbreiten. Stattdessen wird die Produktionshalle, in der bisher Apfel-, Orangen- und Traubensaft in Glasflaschen abgefüllt wurde, umgebaut und auf PET-Flaschen ausgerichtet. Im Juli beginnen die Arbeiten.

„Wir haben der Politik versprochen, weiterhin in Deutschland zu investieren“, sagt Heribert Gathof, Geschäftsführer von Eckes-Granini Deutschland. Es sei von zentraler Bedeutung, dass die Bundesregierung Fruchtsäfte aus der Pfandregelung herausgenommen habe. „So können wir langfristig planen.“

Mit der geplanten PET-Anlage ist es möglich, bis zu 400 Flaschen in der Minute zu füllen - „produktschonend“ und unter ständiger Kontrolle in einem ebenfalls neu eingerichteten Sicherheitshygieneraum. „Hierzu benötigen wir Fachleute, die sich in der Mikrobiologie auskennen“, sagt der Werkleiter. „Das schafft Arbeitsplätze.“

Am Eckes-Granini-Standort Bad Fallingbostel in Niedersachsen ist eine PET-Anlage bereits in Betrieb genommen worden. Da die wiederverwertbaren Plastikflaschen laut Eckes-Granini eine immense Nachfragesteigerung bewirken, läuft die Maschine rund um die Uhr. „Man muss die Flaschen nicht mehr zum Altglascontainer oder zu Pfandrückgabestellen bringen, sondern kann sie zu Hause ohne großen Aufwand in den gelben Sack entsorgen“, erklärt sich Heribert Gathof das Konsumentenverhalten.

Die Eckes-Granini Deutschland GmbH hat exzellente Zuwachsraten vorzuweisen. Mit einem Absatzvolumen von 287 Millionen Liter und einem Umsatz von 226 Millionen Euro im vergangenen Jahr ist die Firma führend auf dem Saftmarkt. Gegen den Trend konnte man beispielsweise mit der Marke „Granini“ fünf Prozent Wachstum erzielen. Zehn Prozent des Gesamtumsatzes machte das Unternehmen mit neuen Produkten, wie dem Wellness-Getränk „Hohes C Vital“ und dem Erfrischer „Granini fruchtig-frisch“. „Der Hit unter den neuen Säften 2005 ist ,Milde Orange , ein stärkereduzierter Orangensaft“, sagt Gathof. Für dieses Jahr erwartet der Geschäftsführer eine noch bessere konjunkturelle Entwicklung. „ Die Mehrwegflaschen wurden von der Bevölkerung als lästig empfunden. Die PET-Flaschen machen die Menschen wieder kauffreudiger.“