KEWO Haus GmbH ist von Insolvenz bedroht
SCHLEIDEN-OBERHAUSEN. Vor zweieinhalb Jahre ging die Schleidener Fertighaus-Gruppe KEWO in die Insolvenz. Nun ordnete das Amtsgericht Düren erneut ein Insolvenzeröffnungsverfahren gegen eine Firma namens KEWO an, nämlich die KEWO Haus GmbH. Diese Firma hat mit der alten KEWO im Prinzip lediglich den Namen, den Standort und 19 Mitarbeiter gemein, die schon bei der früheren KEWO beschäftigt waren.
Geschäftsführer Frank Laumen hofft aber, dass die drohende Insolvenz der Firma KEWO Haus GmbH noch vermieden werden kann, die Einleitung des Eröffnungsverfahren rückgängig gemacht wird. Das Finanzamt habe einen gestellten Insolvenzantrag bereits zurückgezogen. Eine Krankenkasse, die ebenfalls einen solchen Antrag gestellt habe, wolle heute darüber entscheiden, ob sie diesen aufrecht erhält.
Unabhängig davon, was mit der KEWO Haus GmbH geschieht: Der Fertighausbau in Oberhausen, so Laumen, werde weitergehen. Die Mitarbeiter würden auf jeden Fall weiter beschäftigt.
Die Firmenstruktur ist ein wenig kompliziert: Nach der Pleite der einstigen KEWO-Holding baute eine fünfköpfige Gesellschaftergruppe um Frank Laumen eine neue Firma auf, nämlich die M+H Markenhaus GmbH & Co. KG. Die sorgte dafür, dass auf dem Oberhausener Firmengelände die Lichter anblieben. Sie übernahm das alte KEWO-Gelände und einen Teil der Produktionshallen. Als Vertriebsfirma konzipiert, ließ die M+H ihre Häuser bei der ebenfalls neugegründeten KEWO Haus GmbH lohnfertigen.
Doch die allgemeine negative Marktentwicklung machte es der M+H schwierig, die ursprünglich anvisierten Ziele zu erreichen. Dies führte schließlich zu schwerwiegenden wirtschaftlichen Problemen, die sich auf die KEWO Haus niederschlugen. Den Mitarbeitern bescherte die Finanzmisere einiges an Sorgen. Immer wieder blieben in den letzten Monaten Löhne aus. Und auch einige Kunden bekamen zu spüren, dass die Firma schwierige Zeiten durchmachte.
Derzeit schaut Frank Laumen aber zuversichtlich in die Zukunft. Der Firma M+ H sei es gelungen, durch einen Investor sowie durch eine Immobilienumfinanzierung neues Kapital in die Firma zu bringen. Da in Oberhausen handwerklich produziert werde, sei die Kostenstruktur sehr gut, viel besser als etwa bei größeren, stark automatisierten Firmen in der Branche.
85 Häuser wurden im vergangenen Jahr in Oberhausen produziert. Diese Zahl wird man in diesem Jahr nicht erreichen.
Doch die M+H ist auf Expansion ausgerichtet. Ausgeweitet werden sollen die Vertriebsaktivitäten. So will die Firma zusätzliche Vertriebsstandorte im süddeutschen Raum einrichten, da sich dort der Markt positiver entwickelte als im bisherigen Kerngebiet (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen).