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„Kleiderladen“ der CaritasGebrauchtes für Jedermann

Lesezeit 3 Minuten

Der Second Hand Laden der Caritas erstrahlt nach der Renovierung in neuem Glanz. (Bild: Hilgers)

SCHLEIDEN – „Gebrauchtes gut und günstig“ - unter diesem Motto steht der „Kleiderladen“ der Caritas nun seit zehn Jahren. Da hatte sich das „Lädchen“ mal einen neuen Anstrich verdient: In der vergangenen Woche blieb die Ladentür verschlossen, nun erstrahlten die Wände in freundlichem Pastellgrün.

„Das haben wir zum zehnjährigen Bestehen gemacht - und als Dankeschön für die vielen Besucher“, erklärt Arndt Krömer von der Caritas. Neue, höhere Regale bieten etwas mehr Stauraum für die Flut an Kleiderspenden. Krömer: „Wir wissen manchmal nicht, wohin damit.“ Trotzdem sind die Helfer im Second-Hand-Laden dankbar für alle Spenden. Allerdings sollen diese nur während der Öffnungszeiten abgegeben werden. Oft legten Spender Säcke voller Kleidung vor die Tür, wo sie später aufgerissen und durchnässt aufgefunden wurden. Das mag gut gemeint sein, doch die Kleidung war laut Krömer nicht mehr zu gebrauchen.

Auch Porzellan und Handtücher

Neben Kleidung gibt s im Laden auch Porzellan, Gläser, Handtücher und Bücher. Und überschüssige Kleidung wird, sofern sie in gutem Zustand ist, an die Kleiderkammer der AWO in Kall weitergereicht.

Insgesamt engagieren sich rund 35 Ehrenamtliche im Schleidener „Kleiderladen“. Über die Hälfte ist bereits seit dem ersten Tag des Bestehens dabei. Unterteilt in acht Gruppen, die allesamt nach Blumen benannt sind, übernehmen immer drei bis fünf Helfer abwechselnd den Verkauf. Bei der Wiedereröffnung begrüßte die „Löwenzahngruppe“ die Kunden, unter denen sich an diesem Tag auch eine Touristin aus Belgien befand. „Wir haben ein bunt gemischtes Publikum, aber hauptsächlich Leute aus dem Schleidener Raum“, berichtet Angela Gossen, während sie kassiert. Fünf Euro bezahlt man pro Kilo Kleidung, die in der Regel qualitativ hochwertig ist.

Als Konkurrenz sehen die Helfer im Caritas-Laden die Discounter, in denen es Kleidung zu sehr günstigen Preisen gibt, nicht. Sabine Gossart von der „Löwenzahngruppe“: „Die Klamotten der Billig-Discounter gehen ja oft nach ein paar Mal waschen kaputt. Wenn jemand etwas Günstiges sucht, sagen viele, dass sie lieber zu uns kommen.“ Man erhalte einfach mehr fürs Geld - teils auch Kleider namhafter Marken.

Und wer im Laden der Caritas einkauft, tut gleichzeitig auch etwas für den guten Zweck. Alle Einnahmen - im Schnitt 100 Euro pro Verkauftag - werden an wohltätige Einrichtungen oder Projekte gespendet. Diese können laut Krömer in der Region oder weltweit aktiv sein. Vorgeschlagen werden sie von den Helfern selbst.

Der Schwerpunkt des „Kleiderladens“ liegt auf diesen Spenden. Und nicht etwa darauf, wie man denken könnte, Kleidung für Bedürftige zu verkaufen. „Die Kleidung ist für Jedermann und nicht speziell für bedürftige Menschen. Diese bekommen an anderer Stelle die Kleidung umsonst“, stellt Grossart klar. Es gebe viele, die das nicht wüssten - und nicht in den Laden kämen, da sie dächten, er sei nur für Menschen mit wenig Geld da. Gerne erinnert die Gruppe an ein paar Schauspieler, die vor einigen Jahren in der Nähe gedreht hatten und in der Drehpause den Laden förmlich leer gekauft haben.