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Knutschen auf der Motorhaube ein teurer Spaß

Lesezeit 2 Minuten

BONN. Wildes Knutschen auf der Motorhaube eines parkenden Autos nach einer feuchtfröhlichen Party bei einer Bonner Studentenverbindung im Juni 2007 kam einer 25-jährige Studentin nun teuer zu stehen. Dabei beteuerte die junge Frau gestern vor Gericht: „Ich wurde als letzte am Auto gesehen, aber ich saß nicht auf der Motorhaube“. Doch Zivilrichter Volker Huhn ließ sich nicht beirren und verurteilte die Bonner Studentin, 560 Euro Schadensersatz an den Besitzer des beschädigten Ford Fiesta zu zahlen.

Problematisch für die Studentin war vor allem, dass sie bereits am Tag nach der rauschenden Feier dem Kommilitonen, der sein Auto direkt vor dem Eingang zur Feier abgestellt hatte, eine E-Mail geschrieben hatte. „Ich entschuldige mich, dass wir das Auto als Sitzgelegenheit benutzt haben", hieß es darin. Die Reparatur des Schadens werde sie selbstverständlich bezahlen, versprach die junge Frau außerdem.

Davon wollte sie nun aber nichts mehr wissen. Das Auto sei im Laufe der Nacht von anderen Partygästen als „Laufsteg" und „Tanzfläche" benutzt worden, behauptete die Studentin. Ein Sachverständiger widersprach jedoch dieser Ursache für die drei Beulen auf der Motorhaube: „Wenn da jemand drüber läuft, gibt es auch Kratzer und ganz andere Spuren." Eindeutig habe da „jemand auf der Haube gesessen", ergänzte der Gutachter.

Auch von einem Mitorganisator der Party wurde die Studentin belastet. Die ganze Nacht habe er an der Tür gestanden und den Einlass gemacht, erklärte der 21-Jährige. „Als es schon wieder hell wurde, habe ich sie mit jemand anderem auf der Motorhaube sitzen sehen", schilderte er vor Gericht

Allerdings muss die Studentin nur etwa zwei Drittel der eingeklagten Schadenshöhe von rund 900 Euro bezahlen, denn Richter Huhn sah „ein Mitverschulden" des Studenten, der sein Auto direkt vor dem Eingang geparkt hatte. „Das Fahrzeug durfte bei einer solchen Party nicht unmittelbar im Eingangsbereich abgestellt werden." Ein 24-jähriger Student hatte es in seiner Zeugenaussage zuvor „nicht die intelligenteste Idee" des Kommilitonen genannt: „Da war die ganze Nacht Halligalli."