Laserpointer„Laserlicht gehört nicht ins Auge“

Der Hannoveraner Tormann Florian Fromlowitz wurde beim Spiel gegen Werder Bremen geblendet. (Bild: dpa)
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Laser-Pointer im Fußballstadion: Fanatiker haben zuletzt mehrfach versucht, den gegnerischen Torwart mit dem Strahl von gebündeltem Licht zu blenden und so zu irritieren. Müssen sich Spieler jetzt um ihre Gesundheit sorgen? Und was ist mit den Fans auf den Rängen, die ja dem Laserlicht ebenfalls ausgeliefert sein können?
„Prinzipiell“, erklärt Dr. Omid Kermani, ärztlicher Leiter der Augenklinik am Neumarkt in Köln, „sind Laserpointer nach einer Din-Norm auf Ausgangsleistungen von einem Milliwatt begrenzt.“ Das gewährleiste, dass es beim flüchtigen Hineinschauen zu einem Lidschlussreflex durch Helligkeit komme.
Aber dieser Lidschlussreflex sei bei cirka 20 Prozent der Bevölkerung nicht vorhanden, sagt Dr. Kermani. „Problematisch ist zudem, dass vor allem bei Importen die Din-Normen zum Teil um das Fünffache überschritten werden. So besteht eine Gefahr für die Netzhaut.“ Insbesondere gelte dies für die vermehrt auftretenden Laserpointer im grünen Bereich, bei deren Wellenlänge die Netzhaut eine erhöhte Empfindlichkeit aufweise.
Auch Horst Dauter, Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Augenoptiker, warnt: „Laserlicht ist für die Netzhaut immer schädlich und gehört unabhängig von der Stärke gar nicht ins Auge. Zur Erinnerung: In der Medizin wird mit Laserlicht die Netzhaut geschweißt.“
Torwart klagte über Schmerzen und Augenflackern
Hannover-Torwart Florian Fromlowitz, der es am Wochenende beim Spiel gegen Werder Bremen mit einem Lichtstrahl zu tun bekam, klagte nach dem Spiel über ein Flackern im Auge und einen leichten Schmerz im Gehirn.
Und was ist nun mit den normalen Fans im Stadion, die mit einem etwaigen „Laser-Querschläger“ konfrontiert werden? „Ein normaler, kurzer Lichtblitz ist üblicherweise nicht besonders gefährlich. Aber Laserlicht ist kein normales Licht“, erklärt Dauter. „Ein Fan, der im Stadion sitzt und sich nicht bewegt, wird reflektorisch die Augen schließen oder den Blick vom Licht abwenden.“
Und wenn der Laser doch länger ins Auge trifft? „Wer dennoch etwas länger das Laserlicht sieht, und wenn das Nachbild dieses Lichtes nicht nach sehr kurzer Zeit verschwindet oder er gar Schmerzen in den Augen verspürt, sollte er sich unbedingt unverzüglich in augenärztliche Behandlung begeben.“
Im schlimmsten Fall, so Dr. Omid Kermani, drohen Verbrennungen der so genannten Favea, der Stelle des scharfen Sehens im Bereich der Netzhaut. Die Folgen: „Irreparable starke Sehleistungsverminderung.“ Selbst mit Laserpointern, die den Grenzwerten entsprechen, bestehe die Gefahr, dass es zu Kopfschmerzen und Irritationen kommt.