Letzter Tag bei Firma Zorn-Fenster
BLANKENHEIM / ZINGSHEIM. Schon wieder sind 48 Arbeitnehmer arbeitslos. Heute ist der letzte Arbeitstag bei der Fensterherstellungsfirma Zorn in Blankenheim, ab morgen wird die Produktion eingestellt. Eine weitere Firma befindet sich in schwieriger Lage: die Holz-Schumacher GmbH in Zingsheim hat Antrag auf Insolvenz gestellt.
Schon im August vergangenen Jahres stellte Bernd Zorn, der Inhaber der Fensterherstellungsfirma Gerhard Zorn, Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Aachener Rechtsanwalt Thomas Georg bestellt. Alle Bemühungen waren vergeblich. Der Betrieb in der Römerstraße wird eingestellt. Gründe für die Schieflage waren die Probleme im Bau- und Baunebengewerbe. Zorn hatte gehofft, dass der Insolvenzantrag zur nachhaltigen Sanierung führen könnte.
Das Unternehmen siedelte sich 1960 in Blankenheim an und machte sich einen Namen durch Holzfenster- und -türenbau, Fenster und Türen aus Aluminium und Sonderlösungen für Alt- und Neubau.
Unterstützung des
Bürgermeisters
Bei den Arbeitnehmern handelt es sich vorwiegend um Fachkräfte in der Produktion. Das mittelständische Unternehmen hatte seinen Hauptabsatzmarkt in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
Die Holz-Schumacher GmbH in Zingsheim bekam Probleme, nachdem ein beantragter Kredit nicht gewährt wurde. Im Sägewerk sind 52 Mitarbeiter im Zwei-Schicht-Betrieb beschäftigt. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Jörg Zumbaum aus Düren.
Dass wir weitermachen können, ist unser Ziel, sagt Bernd Schumacher, der zusammen mit Heinz Schumacher für die Geschäftsführung zuständig ist. Die Auftragslage sei gut und damit auch die Aussichten, weiterarbeiten zu können.
Nettersheims Bürgermeister Wilfried Pracht, dessen Forstbetrieb das Sägewerk mit Frischholz beliefert, hat vergangene Woche von den Problemen erfahren und mit der Geschäftsleitung Kontakt aufgenommen. Wir werden alles für eine Sicherung der Arbeitsplätze tun, so Pracht. Dass die Auftragslage gut sei, zeige, dass es bei Schumacher weitergehen könne, wenn die Liquiditätsprobleme behoben werden könnten. Pracht sieht Chancen durchs Konjunkturprogramm. Er hat Bernd und Heinz Schumacher empfohlen, zunächst interne Dinge abzuklären. Dann könne man sich nächste Woche wieder zusammensetzen. Pracht hat angeboten, mit der Geschäftsleitung zum Wirtschaftsministerium nach Düsseldorf zu fahren und sich dort für eine Unterstützung stark zu machen. Er hat bereits Kontakt zum Ministerium aufgenommen.
Auch mit der Arbeitsagentur hat er sich in Verbindung gesetzt. Dort sei ihm versprochen worden, dass die Löhne für drei Monate sichergestellt seien. Die Firma Holz Schumacher wurde vor 125 Jahren gegründet, war zunächst in Düren ansässig und zog 1988 nach Zingsheim um. Pracht bescheinigte den Unternehmern, zuverlässige Geschäftspartner zu sein. Jedes Jahr beliefert der Forstbetrieb das Sägewerk mit mehreren Tausend Festmetern Holz, was der Gemeinde jährlich 1,4 bis 1,5 Millionen Euro einbringt. Pracht hat schon mit den Fraktionsvorsitzenden gesprochen und auch mit den Mitgliedern des Hauptausschusses am Dienstag abgestimmt, dass das Sägewerk weiter beliefert wird. Pracht: Es wäre ja schlimm, wenn wir sagen würden, wir bedienen das Werk nicht weiter. Wenn der Betrieb kein Rohholz erhält, kann er nicht weitermachen.