Littis Tochter will Jockey werden
WEILERSWIST. Eigentlich wollte sie Schreinerin werden: Doch die 20-jährige Tochter des Fußballweltmeisters Pierre Littbarski hatte kein Glück bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Bis ihre Mutter Monika durch die Azubi-Aktion der Kölnischen Rundschau erfuhr, dass der Weilerswister Erfolgstrainer Christian von der Recke eine Auszubildende sucht. Von der Recke ist der erfolgreichste Renntrainer für Hindernisreiter in Deutschland. Und Denise Littbarski, Littis große Tochter, besitzt selbst ein Pferd und hat Interesse an der Arbeit mit Tieren.
Bereits im Oktober vereinbarten Denise Littbarski und Christian von der Recke ein Berufspraktikum. Nicht nur die Chemie stimmte: Auch die Arbeit von Denise mit den edlen Rennpferden war so, wie sich von der Recke dies vorstellte. In seinem Stall sind knapp 100 Rennpferde zahlreicher privater Rennstallbesitzer untergebracht, die der Weilerswister möglichst punktgenau für die unterschiedlichsten Rennstarts in ganz Europa trainiert. Da lag es auf der Hand, dass die Tochter des ehemaligen Dribbelkönigs auch einen Ausbildungsvertrag mit von der Recke unterzeichnete und seit dem 1. Dezember in der multikulturellen Mannschaft arbeitet. Hier wird die zierliche Denise zur Pferdewirtin mit Schwerpunkt Rennsport ausgebildet. Dazu gehört, dass die junge Frau nicht nur Pferde füttert, tränkt und putzt, sondern auch die Ställe ausmistet. Sie sitzt auch auf den Rücken der vollblütigen Rennstars, wenn die im Hovener Tal bei Weilerswist über die Grasbahn oder die Sand- und die Hindernisbahnen jagen.
Natürlich gehört zum Beruf der angehenden Pferdewirtin auch der regelmäßige Besuch der Berufsschule in Köln. Doch im Mittelpunkt steht die praktische Ausbildung auf dem Rennstallgelände: Da müssen die Pferde bewegt werden, und falls sie an Atemwegserkrankungen leiden, in der Inhalationsbox betreut werden. Und natürlich muss die angehende Pferdewirtin auch mit auf die Rennstrecke. Später, wenn sie ihre Ausbildung abgeschlossen hat, kann Denise Littbarski selbst Rennen reiten. Hat sie dann 50 Siege auf dem Konto, darf sich die ausgebildete Pferdewirtin als Jockey bezeichnen, so Christian von der Recke, der selbst ebenfalls Pferdewirt ist, einen anerkannten Meistertitel besitzt und die Berechtigung als Ausbilder hat.