Max Giermann„Ich bin sicher keine Partybombe“

Max Giermann als Johann Lafer. (Bild: dpa)
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Was hat Sie nach Köln gezogen?
Ich wohne seit ungefähr einem Jahr hier. Da „Switch reloaded“ und „Granaten wie wir“ hier gedreht werden, hat es sich einfach angeboten, nach Köln zu ziehen. Ursprünglich komme ich aus Freiburg.
Bekannt wurden Sie vor allem durch „Switch reloaded“. Seit September letzten Jahres moderieren Sie - jedes Mal in der Rolle eines anderen Fernsehpromis - die Comedysendung „Granaten wie wir“. Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis?
Ich bin sehr zufrieden. „Granaten wie wir“ ist noch verrückter als „Switch reloaded“. Ich reiße die Personen teilweise komplett aus ihrer Welt und setze sie in einen neuen Kontext. Ein paar Dinge würde ich im Nachhinein trotzdem anders machen. Auch bei den Quoten ist sicher noch Luft nach oben.
Was würden Sie ändern?
Wer viel macht, macht auch viel falsch. Wir haben die Sendung in der Mitte der Staffel von 60 auf 30 Minuten gekürzt, damit sie etwas knackiger wird. Ein kleineres Studio wäre mir außerdem im Nachhinein lieber gewesen.
Ist eine weitere Staffel in Planung?
Eine zweite Staffel ist bisher noch nicht im Gespräch. Ich habe in jeder Show eine andere Figur parodiert, insgesamt zwölf Stück waren das. Da ist es schwer, noch einen draufzusetzen. Für neue Ideen bin ich allerdings immer offen. Diesen Monat ist erst einmal die DVD zur ersten Staffel erschienen.
Wen spielen Sie am liebsten?
Ich habe keine Lieblingsfigur, aber manche fallen mir einfach leichter, Stefan Raab zum Beispiel oder Karl Lagerfeld. Je markanter die Leute sind, desto leichter sind sie zu spielen. Nachrichtenmoderatoren dagegen sind weniger eigen und deshalb auch schwieriger. Gut aussehende Menschen auch, da hat die Maske bei mir viel zu tun. (lacht)
Wie bereiten Sie sich auf eine Rolle vor?
Das ist echte Fleißarbeit. Ich gucke haufenweise Sendungen der jeweiligen Person. Manchmal sechs bis acht Stunden am Tag. Mario Barth kann ich teilweise schon auswendig. Dann nehme ich ein Diktiergerät in die Hand und versuche, die Stimme nachzuahmen. Manchmal dauert es zwei Wochen, bis alles sitzt.
Wie reagieren die Promis, wenn Sie ihnen den Spiegel vorhalten?
Die fühlen sich erstaunlicherweise nicht auf den Schlips getreten. Die meisten freuen sich sogar.
Steckt hinter den Parodien auch ein Stück Gesellschaftskritik?
Eher eine Art Medienkritik, ich spiele Menschen, die in den Medien präsent sind. Aber ich sehe mich nicht als Weltverbesserer und will kein Klugscheißer sein. Mir geht es vielmehr um die Herausforderung, mich immer wieder in verschiedene Charaktere zu verwandeln.
Sie haben vor Ihrem Schauspielstudium eine Clownausbildung gemacht. Sind Sie einer?
Im Herzen bin ich Clown, aber das Parodieren ist noch mal ein eigenes Genre. Ich stehe auf visuelle Comedy, das haben beide Disziplinen gemeinsam.
Sind Sie privat auch ein Spaßvogel?
Nein, ich bin ein eher nachdenklicher Typ und sicher keine Partybombe. Ich bin sehr selbstkritisch, das ist oft anstrengend für meine Freunde und Familie. Meinen „Wahnsinn“ lebe ich im Beruf aus.
Dieses Jahr sind sie zum ersten Mal auf der Kinoleinwand zu sehen . . .
Ja, „Otto's Eleven“ kommt am 2. Dezember in die Kinos. Ich spiele den eitlen Modefreak Oscar, der die Nerven seiner vier Freunde ganz schön strapaziert, wenn es darum geht, Ottos gestohlenes Gemälde wiederzufinden.
Und was steht als nächstes an?
Für Anfang 2011 ist ein weiterer Kinofilm geplant, aber mehr kann ich noch nicht verraten. Außerdem werde ich voraussichtlich weiterhin bei „Harald Schmidt“ zu sehen sein und im Jahresrückblick von „Switch reloaded“. Es gibt viel zu tun.