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Metabolon-ProjektRiesen-Rutsche geschlossen

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Von der Spitze zeigt sich das Metabolon-Gelände in seiner ganzen Größe. (Bild: Gies)

LINDLAR. Zwei Unfälle haben sich auf der Attraktion des Metabolon-Projektes auf der ehemaligen Leppe-Deponie in Lindlar ereignet. Erst einige Tage nach dem ersten Unfall am 3. Oktober meldeten sich die Eltern des verunglückten Jungen bei dem Betreiber, dem Bergischen Abfallwirtschaftsverband (BAV). Dann war am 4. Oktober ein Jugendlicher beim Rutschen auf der 110 Meter langen Doppelrutsche, der größten in NRW, verunglückt.

Die Mitarbeiter seien gerade dabei gewesen, die Rutsche zu schließen, als der Unfall passierte. Drei Jugendliche hätten sich auf dem Gelände aufgehalten und seien dann auch gerutscht, dabei sei der Unfall passiert. "Jemand aus der Gruppe hat dann den Rettungsdienst gerufen", so Monika Lichtinghagen-Wirths, Geschäftsführerin des BAV. Man habe anschließend aber nichts mehr über den Unfall in Erfahrung bringen können. Die 110-Meter-Rutsche sei geschlossen worden. Das sei aber keine Folge des Unfalls, sondern bei Regen immer der Fall, so die Geschäftsführerin.

Die Rutsche war im Rahmen des Regionale-Projekts Metabolon Ende September eingeweiht worden. Für den Betrieb gelten die gleichen Regeln wie "auf jedem Kinderspielplatz, die Benutzung erfolgt auf eigene Gefahr", so Monika Lichtinghagen-Wirths.

Am 3. Oktober hatte sich bereits ein Kind bei der Abfahrt auf der Riesenrutsche auf dem Deponie-Gelände verletzt. Der elfjährige Junge war gestürzt und hatte sich dabei unter anderem Verbrennungen zugezogen. Er wurde vom kinderärztlichen Notdienst in Köln-Porz behandelt, der auch den Verdacht auf eine Gehirnerschütterung diagnostizierte. Auf Nachfrage bestätige der Deponie-Betreiber, der Bergische Abfall-Wirtschaftsverband (BAV) in Engelskirchen, den Vorfall und räumte Probleme mit der Attraktion auf dem Gelände des Regionale-Projekts ein. Die Rutsche bleibt bis zur Klärung der Vorfälle geschlossen.

"Wir werden die Rutsche erst wieder eröffnen, wenn wir die 100-prozentige Sicherheit haben, dass sich so etwas nicht wiederholt", so der BAV. Man habe Kontakt zum Hersteller aufgenommen und Nachbesserungen verlangt.

Das Problem mit der Attraktion scheint zu sein, dass die Kunststoff-Säcke, auf denen die Besucher die Rutsche hinab gleiten, auf den Bahnen Abrieb hinterlassen. Dieses Problem sei bereits vorher festgestellt worden. "Unsere Leute haben den Abrieb entfernt, danach ist das Problem nicht mehr aufgetreten", so Lichtinghagen-Wirths. Die Rutsche sei immer zuerst von Mitarbeitern des BAV getestet worden. Nach den Vorfällen bestehe nun der Verdacht, dass das Material der Rutsche mit dem der Säcke reagiere. Sprich: Es gibt Abrieb wie nach einer Vollbremsung mit dem Auto auf der Straße. Die Anlage ist vor der Eröffnung vom TÜV abgenommen worden.

Nun verlangt der BAV Nachbesserungen vom Hersteller. Zudem hat der BAV nach eigenen Angaben eine neue TÜV-Abnahme vom Hersteller der Rutsche gefordert. "Wir haben eine funktionsfähige Rutsche bestellt", so Lichtinghagen-Wirths. Wann die Rutsche wieder freigegeben werde, stehe nicht fest. Sie bleibe geschlossen, "bis wir sicher sein können, dass sich diese Unfälle nicht wiederholen". Das Projekt Metabolon sei von der Schließung nicht betroffen, so der BAV.