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Münster und WürselenPfizer schließt Wyeth-Standorte

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Die deutschen Standorte des Pharmakonzerns Wyeth werden geschlossen. (Bild: dpa)

MÜNSTER/WÜRSELEN - Bittere Pille für die Mitarbeiter:Der weltgrößte Pharmakonzern Pfizer (Viagra) macht nach der Übernahmedes Konkurrenten Wyeth dessen deutsche Standorte dicht. Das teiltePfizer am Donnerstag in Münster mit. Betroffen seien knapp 450Beschäftigte in Münster und in Würselen bei Aachen. "Das ist fürNordrhein-Westfalen eine schwerwiegende Entscheidung", räumte derVorsitzende der Geschäftsführung von Pfizer Deutschland, AndreasPenk, ein. Mitarbeitern würden aber Arbeitsplätze in Karlsruhe undBerlin angeboten: "Es wird an mehreren Faktoren liegen, wie vieleMitarbeiter mit nach Berlin kommen. Im Moment ist alles noch sehroffen." In Münster sind 400 Menschen betroffen, in Würselen 40.

Die beiden deutschen Standorte sollen spätestens Ende nächstenJahres schließen. Der Pharmakonzern Wyeth mit Hauptsitz in den USAbeschäftigt in Deutschland etwa 800 Mitarbeiter. Arbeitsplätze imAußendienst seien von der Umstrukturierung nicht betroffen. Künftigwerden die verschiedenen deutschen Geschäftsbereiche der beidenArzneimittelhersteller in Berlin unter dem Namen Pfizer gebündelt.

"Durch die Übernahme ist Pfizer deutlich wettbewerbsfähiger alsjetzt schon", sagte Penk. Er ist seit der Fusion auch Geschäftsführervon Wyeth Deutschland. 68 Milliarden Dollar (52 Milliarden Euro) habeder Firmenkauf gekostet. Pfizer erhält dadurch eine größereProduktpalette und soll damit unabhängiger vom Erfolg einzelnerArzneimittel sein. Der Weltmarktführer mit Hauptsitz in New Yorkhatte den Konkurrenten am vergangenen Freitag offiziell übernommen.Zuvor hatten die Kartellbehörden in den USA und Kanada endgültigzugestimmt. Der Milliardendeal war im Januar verkündet worden.

Erfolgreiche Pfizer-Produkte sind etwa die Potenzpille Viagra undder Blutfettsenker Lipitor - das meistverkaufte Medikament der Welt.Wyeth vermarktet unter anderem das Anti-Depressivum Effexor sowie dasRheuma-Mittel Enbrel. Den Wyeth-Standort Münster gab es seit 1963.(dpa)