Päffgen setzt sich gegen Päffgen durch
Bierbrauer Rudolf Päffgen hat sich vor dem Landgericht gegen seine Schwägerin Ilka Päffgen durchgesetzt. Die hat es seit gestern schriftlich, dass sie nicht mehr behaupten darf, das von Rudolf Päffgen an der Friesenstraße gebraute Kölsch schmecke „medizinisch“ und werde nie die Qualität des „Pfaffenbräu“ erreichen, das sie und ihr Mann Max in ihrer „Brauerei zum Pfaffen“ am Heumarkt ausschenken.
Ein entsprechendes Verbot sprach die 33. Zivilkammer gestern mit ihrem Urteil aus und bestätigte damit zugleich eine einstweilige Verfügung, die bereits im November ergangen war. Die jetzt verbotenen Äußerungen von Ilka Päffgen über das Bier ihres Schwagers stammen aus einem Zeitungsartikel, der im vorigen Oktober veröffentlicht wurde.
Schon seit geraumer Zeit schwelt in der bekannten Kölner Gastronomen-Familie ein Streit, der bierernst ausgetragen wird. In einer mündlichen Verhandlung vor einer Wettbewerbskammer des Landgerichts Mitte März hatte sich der Vorsitzende Richter Heinz-Georg Schwitanski erfolglos darum bemüht, die Kontrahenten zu einer Einigung in Form eines Vergleichs zu bringen. Ilka Päffgen, die mit Rudolf Päffgens Bruder Max verheiratet ist, bestand auf einem Urteil.
Schon damals hatte das Gericht unmissverständlich klar gemacht, dass Ilka Päffgen gegen ihren Schwager „keine guten Karten“ habe. In der Urteilsbegründung klang das gestern noch deutlicher. Der Spruch über das angebliche Medizin-Bier der Konkurrenz sei „pauschal herabsetzend“, da keine sachliche Auseinandersetzung mit dem Produkt von Rudolf Päffgen erfolge. Vielmehr werde dessen Bier „undifferenziert abgewertet“.
Diese Äußerungen verstießen gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, erklärten die Richter gestern, die dem Traditionsbrauer von der Friesenstraße in vollem Umfang Recht gaben. Ob es in dem Streit auch noch ein Hauptverfahren geben wird, blieb gestern offen. (huh)