Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Pharmasparte von Madaus verkauft

Lesezeit 2 Minuten

DÜSSELDORF. Das Pharmageschäft der Kölner Madaus-Gruppe ist verkauft. Neuer Eigentümer von Produkten wie dem Umsatzträger Echinacea ist das international tätige Pharmaunternehmen Rottapharm aus Italien. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, teilte die Droege International Group AG mit.

Das von Walter Droege geführte Familienunternehmen Droege International hatte zwischen 1999 und 2003 in mehreren Schritten 91,5 Prozent der Anteile der Familie Madaus abgekauft. Damals befand sich das einst in Bonn gegründete und später nach Köln übergesiedelte Unternehmen in einer finanzielle Schieflage. Der sich noch im Besitz der Familie Madaus befindende Anteil übernimmt Rottapharm ebenfalls.

Madaus Pharma macht jährlich einen Umsatz von mehr als 250 Millionen Euro, der Konzernumsatz beläuft sich auf 350 Millionen Euro. Das Unternehmen schrieb zuletzt wieder schwarze Zahlen.

Nach dem Verkauf des Kerngeschäfts verbleiben nun bei Droege und der Familie Madaus zwei eigenständige Unternehmen: die Allergie-Aktivitäten (HAL) und die im post-operativen Bereich tätige Servox AG aus Troisdorf.

Madaus hat rund 400 Mitarbeiter. Etwa 220 Mitarbeiter aus Produktion, Qualitätskontrolle und Vertrieb arbeiten in Troisdorf-Spich, Logistik und Verwaltung sitzen in Köln.

Droege hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Verkaufsabsichten bekräftigt, so dass die Übernahme für die Gewerkschaft IG BCE und den Madaus-Betriebsrat nicht überraschend kam. „Spannend wird, was nun passiert“, sagt Betriebsratschef Helmut Ronken. Denn dem Käufer Rottapharm gehört bereits die Firma Opfermann aus Wiehl. Der Hersteller von Naturarznei beschäftigt gut 170 Mitarbeiter. Arbeitsplätze durch die Synergieeffekte sieht Ronken zunächst nicht gefährdet. „Die Unternehmen ergänzen sich“, sagte Ronken. Madaus Schwerpunkt läge in der Urologie, Opfermanns in der Orthopädie.