Platt und süßDas ist der neue Pfirsich
Und auch ein neues „Gesicht“ erobert in diesem Jahr massiv die Märkte: „Wildpfirsiche sind der Renner der Saison“, weiß Heinz Sevenich. Der Obsthändler aus der Kölner Südstadt hat die auch Platt- oder Bergpfirsich genannte Frucht sogar mittlerweile als Nektarine im Angebot. „Wer die einmal probiert hat, der ist begeistert“, schwärmt die nette Verkäuferin und schneidet gleich mal beide Sorten an. „Zuckersüß, sogar, wenn sie noch etwas fest sind.“ Die Kundinnen probieren - und ordern gleich eine Tüte. Kein Wunder, denn die weißfleischigen Pfirsiche sind tatsächlich wesentlich süßer und aromatischer als normale, die meist unreif exportiert werden und dementsprechend schmecken. Plattpfirsiche reifen gleichmäßiger nach: „Die können Sie fest und sogar noch verschrumpelt essen“, hat Sevenich festgestellt. Ihre Schale ist zudem dünner, ihr Kern ist kleiner und geht besser raus - und tropfen tun sie auch nicht so wie normale Pfirsiche.
Die Heimat der Plattpfirsiche ist Spanien, wo sie Paraguayos heißen, doch sie werden auch in Frankreich, Italien und den USA gezüchtet - wo sie „Donuts“ genannt werden. Manche Händler sagen: „Das ist die Urform des Pfirsichs“, doch diese romantische Erklärung stimmt nicht ganz.
Es handelt sich um eine Unterart des Prunus persica, von der es gelb-, grün- und weißfleischige Sorten gibt, sehr früh bis spät reifende und sogar glattschalige. Eine Sorte heißt UFO, eine andere zum Beispiel Flatpretty (engl. „flat“, flach). Übrigens: Mit dem säuerlichen Weinbergpfirsich haben sie alle nichts zu tun.
Probieren Sie mal
Gebratene Wildpfirsiche mit Ziegenkäse: Wildpfirsiche in Spalten schneiden und in Butter ganz kurz anbraten. Mit einem Schuss Pfirsichlikör ablöschen und mit frischem Rosmarin und grobem Pfeffer würzen. Zum Schluss kleine Ziegenkäse oder Ziegenkäse-Scheiben in der Pfanne mit erwärmen (sie dürfen nicht fließen). Vor dem Servieren mit Aceto Balsamico beträufeln. (eck)