Prinz Frank SteffensJudomeister auf dem Narrenthron

1995 lernte Frank seine Silke kennen. Sohn Julian wird an Rosenmontag neun Jahre alt. (Bild: Meisenberg)
Copyright: Lizenz
Köln – Als Kind hatte Frank Steffens Pech. Er ist nämlich am 23. Dezember (1964) geboren, und weil die Eltern mit der großen Familie dann immer im Weihnachtsstress waren, fiel die Geburtstagsfeier jedes Mal aus (dafür wurde der Namenstag groß gefeiert). „Heutzutage“, fügt Seine Tollität an, „feiern wir oft bis in den Heiligen Abend hinein.“
Aufgewachsen ist Frank I. in Ehrenfeld, jetzt wohnt er mit Ehefrau Silke und Sohn Julian (8) in Ossendorf. „In der Katholischen Grundschule Lindenbornstraße“, erinnert er sich gut, „haben wir im Sachkundeunterricht auch Kölsch gelernt.“ Obwohl der Vater ene Kölsche war, hatten die Eltern mit Fastelovend nix am Hot - wohl aber sein Onkel Karl Heinz Hömig, langjähriger Kommandant der Prinzen-Garde. Der wollte ihn gern zu den „Mählsäck“ holen; mit 16 erlebte Frank Steffens auch seine erste Prinzen-Garde-Sitzung im Sartory. „Doch mein Freund Markus Wallpott hatte mich schon auf seinem Zettel“: Der jetzige Präsident der Bürgergarde „blau-gold“ sorgte dafür, dass er 1985 eintrat.
Mit vier Jahren begann er im Judo mit Leistungssport, weil er „im Kindergarten der Schmalste und Kleinste war und im Sandkasten oft eine Abreibung kriegte“. Da sorgte der Vater für eine Judoausbildung. Steffens brachte es sogar (1981) bis zur Westdeutschen Mannschaftsmeisterschaft. Für ein geregeltes Training waren Disziplin und ein strukturierter Tagesablauf nötig, etwas, „was mir später im Beruf sehr geholfen hat“. Eine schwere Fußverletzung beendete die Sportkarriere. „Eine Menge schöner Erlebnisse“ habe ihm der Sport beschert, durch ihn habe er aber auch „viel verpasst“, gesteht Frank Steffens. Näheres kann man sich ausmalen. . .
Seine Frau Silke lernte er 1995 kennen, als beide bei der Stadtsparkasse Köln arbeiteten, wo er heute als Vertriebstrainer in der Personalentwicklung tätig ist. Während es bei Frank gleich funkte, lebte Silke noch in einer anderen Beziehung: Er bekam mehrere „Körbe“ von ihr. Als sie ihn beim traditionellen jecken Köln-Düsseldorfer Gipfeltreffen auf dem Rhein in Uniform sah, war das bei Silke „auf einmal wie ein Blitz, der mich traf“. Im Mai 1998 war Hochzeit. Sohn Julian kam 2002 zur Welt, Franks Freund Hansgeorg Haumann (Prinz 2009) wurde der Patenonkel. An Rosenmontag hat Julian Geburtstag - und darf beim Papa auf dem Wagen mitfahren.
Frank Steffens verspricht ein abwechslungsreiches Programm des Dreigestirns auf der Bühne. Haumanns Erfahrung kommt dem Prinzen zugute, „aber ich habe eine Menge Respekt vor dem Amt. Als der Präsident damit auf mich zukam, bekam ich weiche Knie. Der Wunsch war latent immer da, aber jetzt ist alles ganz real - ich muss mich immer kneifen“.