Prügel nach Sex mit der Schwiegermutter
Stuttgart - Wegen gefährlicher Körperverletzung nachSexspielen mit ihrem Schwiegersohn ist eine 69-Jährige zu dreieinhalbJahren Haft verurteilt worden. Nach Überzeugung des StuttgarterLandgerichts fesselte die Schwiegermutter den 66-Jährigen imvergangenen Mai bei Sexspielen an einen Stuhl in seinem StuttgarterHaus und strangulierte ihn, um ihn sexuell zu stimulieren. Die beidengerieten in Streit, wobei die 69-Jährige mehrmals mit einem Lampenfußauf ihren Schwiegersohn einschlug. Der Anwalt wurde lebensgefährlichverletzt.
Eigentlich war das Urteil schon am frühen Mittwochmorgen erwartetworden. Überraschend wurde jedoch nochmals ein Sachverständigervernommen. Das Opfer, der 66 Jahre alte Anwalt im tadellos sitzendenAnzug, kam abgehetzt und verspätet in den Gerichtssaal. "MeineIntimsphäre wurde in diesem Prozess grenzenlos offen gelegt",beschwerte er sich, "Fakten und Fiktion sind völlig vermischtworden." Es habe sich bei dem Angriff um einen "Anschlag" auf seinLeben gehandelt, sagte der Anwalt, der als Nebenkläger auftrat. "Siewollte mir den Rest geben."
Er bezweifelte die ordnungsgemäßen Ermittlungen der Polizei undfragte, warum das Gericht der Angeklagten mehr glaube als ihm - einemMann, der seit 1974 ein untadeliges Leben geführt habe. Als derVerteidiger der Angeklagten auf die Ausführung des Schwiegersohnsantwortete und das "untadelige Leben" des Opfers ironisch in Fragestellte, wurde im Zuschauerraum offen applaudiert. Seine Intimsphäresei nicht in die Öffentlichkeit gedrängt worden, sondern er habe siein einer bekannten Boulevardzeitung selber inszeniert, betonte derVerteidiger.
Der Vorsitzende Richter beklagte, dass Angeklagte, Opfer undeinige Zeugen nicht bereit gewesen seien, vollständig die Wahrheit zusagen. Die 69-jährige Täterin bezeichnete der Gerichtsvorsitzende alsichbezogen. Darin gleiche sie ihrem Opfer. Der 66 Jahre alteStuttgarter Anwalt versuche stets mit allen Mitteln, seinen Willendurchzusetzen.(dpa)