RTL-II-Dreharbeiten„Großes Kino“ beim Einzug

Finale im Mechernicher „Rosengraben“: Das Moderatoren-Duo Eva Brenner und John Kosmalla (vorne, v. re.) präsentierte sich nach vollbrachter Renovierung zum Erinnerungsfoto mit der Familie und „Deutschlands schnellstem Bautrupp“. (Foto: Hotse)
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Mechernich – RTL 2-Fans halten aus und durch: Stunde um Stunde säumten am Donnerstagnachmittag rund 100 Schaulustige den Straßenrand im Mechernicher „Rosengraben“ - kalte Hände und eingeschlafene Füße ignorierend. Nicht nur unter den Nachbarn, auch im weiteren Umfeld hatte sich herumgesprochen, dass um 15 Uhr die Familie Helms / Dimitrova Einzug in ihr vom Fernseh-Team renoviertes Heim halten sollte. Doch der große Augenblick ließ dann noch lange auf sich warten.
Wie berichtet war das Wohnhaus der fünfköpfigen Familie im Februar durch einen Brand unbewohnbar geworden. Seitdem lebten Alexandra Dimitrova und Dirk Helms mit den Söhnen David (zehn Jahre), Noel (sieben) und Liam (fünf) in einem beengten Provisorium - ohne Aussicht, aus eigener Kraft einen Weg aus dieser Misere zu finden. Besonders die sensiblen Kinder, die alle drei als hochbegabt gelten, hatte der Verlust des gewohnten Heimes so zugesetzt, dass sie im Rahmen einer Trauma-Therapie behandelt werden mussten.
Anweisungen vom "Einheizer"
Der heimlichen Bewerbung beim Sender durch die in Köln lebende Oma haben sie es zu verdanken, dass RTL 2 das Haus in acht Tagen renovierte und einrichtete. Ihnen und ihren Eltern bereiteten die zahlreichen neugierigen Zuschauer einen frenetischen Empfang: Der Begrüßungsjubel ist fester Bestandteil der Schicksals-Doku „Zuhause im Glück“ - und nicht ganz so spontan, wie er auf der Mattscheibe erscheint. „Einheizer“-Qualitäten bewies Aufnahmeleiter Alexander Schläger, der das Volk in Stimmung brachte und gleichzeitig darauf achtete, dass der Freudentaumel möglichst natürlich wirkte: „Nicht direkt in die Kamera gucken! Keine Autogrammwünsche, dafür ist später noch Zeit!“, lauteten seine Anweisungen. Gedreht wurde die Szene, bevor die Familie überhaupt auf der Bildfläche erschien - da begann es schon langsam zu dämmern.
Doch die Zeit wurde den Wartenden nicht lange. Zwei Häuser weiter hatte eine größere Gruppe kurzerhand eine Party inszeniert, die Gartenstühle heraus- und den Sekt kaltgestellt. Wie beliebt die Sendung ist, zeigten Gespräche am Rand. „Ich guck' das jeden Dienstag“, beteuerte Anita Baumann, die mit Enkelin Lea Dick aus Katzvey gekommen war, um das Finale zur Abwechslung einmal live mitzuerleben. „Da hole ich mir immer Anregungen.“ Vor allem „die Basteltipps von der Eva“, ergänzte ihre Nachbarin, seien klasse.
Durchschnittlich zwei Millionen Zuschauer hat die Doku-Soap, die zu den erfolgreichsten Sendungen von RTL 2 gehört. Entsprechender Prominenz auch in Mechernich erfreuten sich nicht nur die Moderatoren Eva Brenner und John Kosmalla, sondern auch die Mitglieder von „Deutschlands schnellstem Bautrupp“. Es zeigte sich, dass vor allem Allrounder Matthias Sommer - der mit Gucklöchern in den Ohrläppchen - die weiblichen Fans auf seiner Seite hatte. Bereitwillig ging er auf die vielen Zurufe seiner Anhängerinnen ein. „Das ist der lustigste der Truppe“, so Anita Baumann. In den Drehpausen widmete sich das „Zuhause im Glück“-Team ausgiebig den Foto- und Autogrammwünschen der Fans.
Einzug mit dem Planwagen
Als dann endlich die Baustelle geräumt, die blau-weißen Dixie-Toiletten ordentlich mit einer Plane abgedeckt und auch die Handwerker dezent geschminkt waren, stieg die Spannung: Wann kommt die Familie? Ein weiteres Mal gab es Regieanweisungen von Schläger („Ihr dürft jetzt noch mal jubeln“), dann kündigte lautes Motorengeräusch den Höhepunkt an: Nicht in der Stretch-Limousine, sondern mit einem am Teleskoplader angehängten Planwagen, der einer ganzen Schulklasse Platz geboten hätte, hielten die fünf Glückspilze „Einzug in ihr neues Leben“. Ihnen stand die Freude ins Gesicht geschrieben.
Bis in den späten Abend zogen sich die Dreharbeiten für die Innenaufnahmen hin, dann konnten auch Alexandra Dimitrova und Dirk Helms mit dem Film-Team in den neuen vier Wänden anstoßen. „Es war unbeschreiblich - ganz großes Kino“, zeigte sich Vater Helms auch gestern noch überwältigt. „Total begeistert“ sei die ganze Familie vom neuen Heim: „Das haben die super gemacht.“
Der gesamten Truppe zollte Alexandra Dimitrova ein ganz großes Lob: „Die sind hinter der Kamera mindestens so nett wie davor - wenn nicht noch netter.“ Mit der Familie freute sich auch die Nachbarschaft. „Besonders für die Kinder ist das ein großes Glück“, so Petra Hermann von schräg gegenüber. Der Gerüchteküche, die die Bedürftigkeit der Familie in Frage gestellt hatte, maßen sie und diejenigen, die die Familie kennen, keine Beachtung bei: „Neider gibt es doch überall.“
Wie es im „neuen“ Heim der Mechernicher Familie aussieht, können die Fernseh-Zuschauer sehen, wenn die Folge aus der Eifel am 14. Dezember um 20.15 Uhr auf RTL 2 ausgestrahlt wird.