Seigfried wird Bürgermeister
SANKT AUGUSTIN. Der bisherige Beigeordnete Konrad Seigfried (parteilos) verlässt Sankt Augustin. Der 52-Jährige wird Bürgermeister im schwäbischen Ludwigsburg. Sein Weggang gilt als herber Verlust für die Stadt, denn Seigfried wurde nicht nur fachlich, sondern auch persönlich sehr geschätzt. So bedauerten Politiker aller Fraktionen den Wechsel des fähigsten Mitglieds der Verwaltungsspitze, so SPD-Fraktionschef Marc Knülle. Und Stefanie Jung (FDP) sagte: Seine Kreativität und Schaffenskraft werden uns fehlen.
Der geborene Regensburger war 1989 als Jugendamtsleiter nach Sankt Augustin gekommen und 1996 zum Beigeordneten für Schule und Soziales gewählt worden, allerdings nur von der rot-grünen Mehrheit, CDU und FDP stimmten mit Nein. Sie wollten, so hieß es damals, die dritte Beigeordnetenstelle nicht mehr besetzen. Erst vor zehn Monaten war Seigfried für acht Jahre wiedergewählt worden - und diesmal einstimmig.
Der verheiratete Vater dreier Kinder, 15, 20 und 21 Jahre alt, galt als Vordenker in der Verwaltung und als einer, der ein klares Wort schätzt. Bürgermeister Klaus Schumacher nannte ihn einmal einen seiner verlässlichsten, mündigsten und offensten Mitarbeiter, der nicht unbedingt immer seiner Meinung sei, aber die eigene so gut vertrete, dass er (Schumacher) seine oft ändere. Seigfrieds Schritt sei gut nachzuvollziehen, meinte Knülle. Er sei nicht der erste, der die erste Gelegenheit packt, um das Umfeld von Bürgermeister Schumacher zu verlassen.
In Seigfrieds Amtszeit fallen unter anderem der zügige Ausbau der Ganztagsgrundschulen, die Unterstützung von Sponsoren für das Freibad und die erfolgreiche Kooperation mit der Fachhochschule. Auch künftig betreue er als Erster Bürgermeister, dessen Vorgesetzter der Oberbürgermeister ist, einen ähnlichen Bereich, so Seigfried, der sich auf die Entwicklungschancen in der barocken 90 000-Einwohner-Stadt Ludwigsburg im Speckgürtel Stuttgarts freut.
Seigfrieds Stelle sollte nun nicht sofort ausgeschrieben werden, plädiert Jung. Besser sei es, Arbeitsbereiche zu bündeln. (coh)