„Smurfit Kappa Zülpich Papier“50 Millionen Euro investiert

50 Millionen Euro investiert: Smurfit Kappa Zülpich Papier öffnet Produktion und Kraftwerk für Besucher: (Foto: Vogt)
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Zülpich – Rund 50 Millionen Euro hat die „Smurfit Kappa Zülpich Papier“ in ihr neues Kraftwerk investiert. Um es der Öffentlichkeit vorzuführen, werden am Sonntag, 19. Juni, ausnahmsweise Besucher an die Maschinen geführt - und nicht nur im Kraftwerk, sondern auch in der Produktion. Normalerweise wird hier Tag und Nacht unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus Altpapier Wellpappenrohpapier hergestellt - mehr als 400 000 Tonnen im Jahr. Und zwar in einer Geschwindigkeit, die Laien keine Beobachtung des Betriebsablaufes zulässt: 1000 Meter pro Minute.
Damit die Besucher am „Tag der offenen Tür“ trotzdem sehen, wie das geht, gibt es Führungen und ein Papiermobil mit einer Demonstrationsanlage. Kinder können zudem Papier von Hand schöpfen und als Souvenir ein getrocknetes Blatt mit nach Hause nehmen.
Wie kompliziert der Neubau des Kraftwerkes war, ergibt sich schon aus der Bauzeit: Am 1. Oktober 2008 sei der Grundstein gelegt, im September 2010 der Betrieb aufgenommen worden, erklärte Geschäftsführer Dr. Ing. Peter Kramp.
Einen „Tag der offenen Tür“ hat es in der Papierfabrik zuletzt 2003 gegeben. Nach fünf Stunden müssen die Besucher wieder raus. Denn pünktlich um 16 Uhr soll die Produktion in dem zur irischen „Smurfit Kappa“-Gruppe gehörenden Betrieb wieder ungestört laufen können.
Zur Bewirtung wird ein Zelt aufgeschlagen. Der Preis von einem Euro für einen Imbiss ist symbolisch und wird je zur Hälfte an die Zülpicher Tafel und die Gala Tolbiac weitergeleitet. Feuerwehr und DRK machen mit. Die „Rheinbraun“ informiert an einem Stand. Denn sie liefert Brennstoff für das neue Kraftwerk. Es setzt auf Kraft-Wärme-Kopplung und kann auch mit Reststoffen aus Altpapier sowie dem Biogas der Betriebs-Kläranlage gefeuert werden. Die so produzierte Energie reicht laut Kramp aus, um 20 000 Menschen mit Strom oder 3000 Saunen mit Dampf zu versorgen. Trotzdem müssen etwa acht Prozent des Strombedarfs durch Zukäufe gedeckt werden. „Papierfabriken verbrauchen eben eine große Menge Energie, Wasser und Holz“, erklärte Geschäftsführer Kramp. Um „verantwortlich“ mit Produkt und Umwelt umzugehen, verwende der Zülpicher Betrieb ausschließlich Altpapier. Der Produktions-Wasserkreislauf sei geschlossen, damit es keinen Rückfluss in den natürlichen Wasserkreislauf gebe. Die weltweit agierende „Smurfit Kappa Group“ nennt sich Europas größter Wellpappe-Hersteller und nimmt für sich in Anspruch, auch einer der größten in Lateinamerika zu sein. Die Gruppe betreibt rund 350 Produktionsstätten, erzielt nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von über sechs Milliarden Euro und beschäftigt weltweit 38 000 Mitarbeiter. In Zülpich sind es 200, wovon 125 in Produktion, Logistik und Energie eingesetzt werden und die übrigen in Technik, Verwaltung, Qualität, Umwelt- und Arbeitsschutz tätig sind.