Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

„Sonst schmeckt´s nicht“: Café Osterspey

Lesezeit 3 Minuten

Wenn es um seinen Käsekuchen geht, scheint Konditormeister Frank Miksch den Titel der Rundschau-Serie wörtlich zu nehmen. „Da gehören dreiviertel Liter aufgeschlagene Sahne rein. Natürlich sind das jede Menge Kalorien, aber sonst schmeckt es doch nicht“, sagt der Inhaber des Café Osterspey. Die sieben Zentimeter hohe Köstlichkeit ist neben der Rembrandt-Torte und den Petits Fours eine der Spezialitäten in der Konditorei an der Luxemburger Straße 267 mit Platz für 50 Gäste.

1919 wurde das Café von Adam Osterspey eröffnet, Frank Miksch übernahm es 2003. Zuvor hatte sich der 40-Jährige seine ersten Sporen im Café Franck verdient, wo er seine Lehre absolvierte. Das ehemalige Café am Rudolfplatz galt damals als eines der ersten Häuser in Köln. Dort lernte er etwa, nach welchem Rezept Florentiner Böden gemacht werden, und verfeinerte seine Fingerfertigkeit für das Pralinenhandwerk. Als Experten für eine bestimmte Besonderheit sieht er sich aber nicht: „Ich mache alles gerne.“

Und er macht, zusammen mit seinem Mitarbeiter Olaf Lieske, auch alles selbst. Alle Produkte werden im Stammhaus hergestellt. „Wir verwenden ausschließlich frische Zutaten und beste Rohstoffe ohne Konservierungsmittel“, betont Miksch.

Dass die Tradition nicht nur bei den etwa 30 Kuchen und Torten weitergeführt wird, vermittelt schon die Inneneinrichtung. Auf Regalen im Thekenbereich und in einer Vitrine sind alte Teekannen ordentlich aufgereiht. „Die habe ich auf Trödelmärkten entdeckt und für das Café mitgenommen“, berichtet der Sammler Miksch. An den Tischen mit den grau-weiß marmorierten Steinplatten stehen den Gästen 16 Teesorten wie „Vanille mit echten Stücken“, neuere wie „Yoga Classic“ oder der altbewährte Ostfriesen-Tee zur Auswahl. Reminiszenzen an die gute alte Zeit sind auch ein alter Buffet-Schrank weiter hinten im Saal und die Wände, teilweise mit Holz aus den 50er Jahren getäfelt.

Ältere Gäste wissen die Ruhe und Gemütlichkeit des Cafés zu schätzen. Dazu tragen auch die Serviererinnen Ursula Kraus und Nadine Kuznicki bei. „Es ist einfach nett, mit unserer Stammkundschaft zu plaudern, selbst wenn es um Problemchen geht“, sagt Ursula Kraus.

Unter den Gästen zeichne sich indes ein neues Bewusstsein für Qualität ab, hat Miksch beobachtet. „Für gute Waren sind sie bereit, auch mehr zu zahlen.“ Nicht zuletzt ist das auch ein Grund für Mikschs Hoffnung, dass es das Café Osterspey noch lange geben wird: „Die Zeiten von ,Geiz ist geil sind vorbei.“

Café OsterspeyTasse Kaffe 1,70 Euro, Tasse Tee 1,70 Euro. Srück Obst- oder Cremetorte 2,80, ausßer Haus 2,50 Euro. Luxemburger Straße 267 in Klettenberg, Ruf 412947; geöffnet dienstags bis freitags 9 bis 18 Uhr samstags 9 bis 17 Uhr, sonntags 10 bis 17.30 Uhr.