Das traditionsreiche Kölner Speditionsunternehmen Delhey Logistik GmbH hat wegen hoher aufgelaufener Verluste und drohender Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Als Gründe nannte die Geschäftsleitung die anhaltend schlechte Auftragslage in der stark von der Baubranche geprägten Kundenstruktur, den Verlust von zwei Großkunden durch Produktionsverlagerung ins Ausland sowie die nicht kostendeckende Zustellvergütung in den nationalen und internationalen Speditionssystemen.

Die Firma Delhey Logistik GmbH besteht seit 60 Jahren und beschäftigt in ihrer Zentrale am Neuen Weyerstraßerweg in Zollstock rund 140 Mitarbeiter. Außerdem arbeitet eine Vielzahl von Subunternehmern im In- und Ausland für Delhey. Das Amtsgericht hat den Rechtsanwalt Dr. Andreas Ringstmeier zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt, der mit der Firmenleitung an einem Sanierungskonzept arbeitet. Der Geschäftsbetrieb soll uneingeschränkt fortgeführt werden.

Delhey-Geschäftsführer Jürgen Iserhardt zeigte sich gestern optimistisch, dass das Unternehmen gerettet werden kann: „Unsere Kunden brauchen sich keine Sorgen zu machen. Die Bezahlung unserer Mitarbeiter ist gesichert, auch die Subunternehmer gehen kein Risiko ein, wenn sie jetzt weiter fahren. Wenn alle wie gewohnt weitermachen, werden wir den Wegfall von Arbeitsplätzen und Folgeinsolvenzen verhindern können.“ (gt)