Strafe fürs Hintern-Versohlen
Washington.Eine Firma im US-Staat Kalifornien muss einerehemaligen Angestellten 1,7 Millionen Dollar (etwa 1,45 MillionenEuro) zahlen, weil ihr von Kollegen in einem Ritual der Hinternversohlt wurde. Das hat eine Geschworenen-Jury in Fresno entschieden,wie US-Medien am Samstag berichteten.
Danach traten in dem Unternehmen, das Alarmanlagen herstellt,wiederholt Verkaufsteams zu einem Wettbewerb gegeneinander an, beidem die Verlierer von Kollegen mit Firmenschildern vonKonkurrenzunternehmen auf die Kehrseite geschlagen und noch aufverschiedene andere Weise "bestraft" wurden. So seien sie etwa mitTorten beworfen oder gezwungen worden, Windeln zu tragen.
Eine der Beschäftigten, Janet Orlando, reichte Klage ein undmachte geltend, sie sei durch die Schläge sexuell erniedrigt wordenund habe psychische sowie physische Narben davongetragen. DieGeschworenen sprachen der Klägerin 500 000 Dollar für erlitteneSchmerzen, psychische Belastung und Arztbesuche zu. Zusätzlichwurde der Firma ein Strafgeld von 1,2 Millionen Dollar aufgebrummt,das ebenfalls der Frau zufließt.
US-Medien zitierten Unternehmensanwälte mit den Worten, dieinzwischen eingestellten Wettbewerbe hätten der Entwicklung von"Teamgeist" gedient und die Angestellten - so auch Orlando -freiwillig daran teilgenommen. Die Methoden seien sogar selbst vonden Beschäftigten vorgeschlagen worden.(dpa)