StraßenstrichWohnwagen in Frechen untergekommen

Vor dem Sperrbezirk geflüchtet sind die Wohnwagen von Prostituierten, die jetzt im Frechener Gewerbege biet aufgetaucht sind. (Bild: Rosenbaum)
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FRECHEN – Es dauerte nicht lange bis ein Ausweichplatz gefunden war: Am 1. Mai war die neue Sperrbezirksverordnung für Köln, Hürth und Brühl in Kraft getreten - am Tag danach tauchten etwa zehn Wohnwagen der Prostituierten bereits im Frechener Gewerbegebiet in unmittelbarer Nähe zum Autobahnkreuz Köln-West auf.
„Wir sind von der Entwicklung überrascht worden“, betont Thorsten Friedmann, Pressesprecher der Frechener Stadtverwaltung. Die Stadt habe keine Hinweise darauf gehabt, dass bereits zuvor in diesem Bereich eine kleinere Anzahl von Wohnwagen abgestellt wurde. „Wir konnten das auch gar nicht regelmäßig kontrollieren. Schließlich handelt es sich um ein Privatgelände.“
Inzwischen habe die Stadt Kontakt zum Eigentümer des Geländes aufgenommen. Es handelt sich um Parkplätze auf einem ehemaligen Autohof, die zurzeit vor allem an Lkw-Fahrer für Übernachtungen vermietet werden. Angesichts der Pläne, hier wieder einen Autohof einzurichten, setzt die Stadt darauf, dass die neue Entwicklung auch nicht im Interesse des Eigentümers sein könne.
Außerdem hat die Frechener Verwaltung bereits das Gespräch mit der Bezirksregierung in Köln gesucht. „Wir fühlen uns bei der Bezirksregierung mit unserem Problem gut aufgehoben“, erklärt Friedmann. Die Behörde hatte im vergangenen halben Jahr gemeinsam mit den Städten Köln, Hürth und Brühl die neue Sperrbezirksverordnung entwickelt. „Gerade weil es Anhaltspunkte gab, dass sich die Prostitution in die in unmittelbarer Nähe gelegenen Städte verlagert, wurde ein Gesamtkonzept entwickelt“, erklärt Pressesprecherin Anja Johannsen. Anhaltspunkte für eine Verlagerung nach Frechen habe es dagegen nicht gegeben.
Auch die Polizei hat die neue Entwicklung in Frechen mit Interesse zur Kenntnis genommen. Zwar sei die Aufstellung der Wohnwagen zunächst in erster Linie eine Angelegenheit der Stadt Frechen, erklärt Polizeisprecher Anton Hamacher. „Wir werden in diesem Bereich aber in Zukunft unsere Kontrollen verschärfen und verstärkt Streife fahren.“ Grund dafür sei die Erfahrung, dass sich im Umfeld der Prostitution eine Reihe von Straftaten ereigneten.
Wo die übrigen 30 Wohnwagen, die nach Inkrafttreten der neuen Verordnung am Containerbahnhof Eifeltor in Köln keinen Platz mehr gefunden haben, untergekommen sind, weiß man auch bei der Polizei nicht. „Außer dem Platz in Frechen sind uns bisher keine weiteren Orte bekannt“, erklärt Polizeisprecher Hamacher.