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Teilhabe für SeniorenInklusion wird zum „Generationen-Thema“

Lesezeit 3 Minuten

Rösrath – Es ist ein „Generationen-Thema“, das nicht nur Jüngere oder Behinderte allgemein betrifft: Die Inklusion. Gemeint istgrundsätzlich Barrierefreiheit und das Recht auf Selbstbestimmung und Teilhabe an der Gesellschaft.

Diese UN-Konvention dreht sich nicht nur um die derzeit diskutierte Frage, wie behinderte Kinder statt an Förderschulen nun auf normale Schulen gehen können.

Da die Bundesrepublik die Konvention unterzeichnete, steht für alle Kommunen eine „Herkules-Aufgabe“ bevor. Mit enormen Kosten in den nächsten Jahrzehnten.

Wie können Städte für ihre immer zahlreicher werdenden Senioren diese Barrierefreiheit leisten? Wie sorgen sie dafür, dass Ältere Teilhabe genießen? Also so lange es geht in ihrem vertrauten Umfeld bleiben können. Gleich zwei Rösrather Ausschüsse befassten sich jetzt damit. Im Sozialausschuss kündigte Hardy Schumacher (Grüne) an, den Rat damit zu befassen. Dieser müsse sich Gedanken über die Demographie machen, Zahlen dazu solle die Verwaltung liefern. Alles müsse aber überparteilich gelöst werden.

Im Schulausschuss berichteten die Schulräte Uschi Resch und Boris Preuss, wie der Beschluss des NRW-Landtags, der Eltern bereits jetzt das Wahlrecht gibt, wo sie ihre Kinder unterrichten lassen wollen, ob an Regel- oder an Förderschulen, kreisweit umgesetzt wird.Klar machte Preuss: Es sei nicht möglich, gemeinsamen Unterricht an jeder Schule zu garantieren. 1860 Kinder im Kreis mit „pädagogischem Sonderbedarf“ gebe es, 1500 davon gehen auf Förderschulen. Gemeinsamen Unterricht könne für Grundschüler in jeder Kommune angeboten, aber eben nicht in allen Schulen. In Rösrath ist es die Gemeinschaftsgrundschule Rösrath. Und bei Gymnasien gebe es das NCG in Gladbach. Preuss: „Wir müssen überlegen: Was wollen wir erreichen?“ Aus seiner Sicht sei ein „gemeinsamer Plan im Kreis wichtig“. Es müsse garantiert werden, dass Schulangebote in „zumutbarer Entfernung“ gemacht werden könnten.

Zugleich gebe esoffene Fragen zu den Förderschulen. Die Schulräte gehen davon aus, dass diese nicht einfach aufgelöst werden, trotz sinkender Anmeldezahlen. Es werde weiter Eltern geben, die genau dieses Angebot nachfragten.

Die Schulaufsicht werde nie ohne Schulen und Eltern zu fragen über die Kinder entscheiden. Preuss: „Wir haben eine Tradition. Seit zehn Jahren haben wir für jeden Fall eine Konsenslösung gefunden.“ Auf Fragen nach Kosten eventueller Transporte der Kinder (Erik Pregler, FDP) verwiesen die Schulräte auf einen LVR-Topf. „Aber“, so Preuss, „wir werden uns an Einzelfällen abarbeiten“.

Zur ersten Info-Veranstaltung zum ThemaInklusionlädt derBeirat für die Belange von Menschen mit BehinderungamDonnerstag, 9.Februar ein.Ab 17 Uhr wird es imJugendzentrum juzean der Bensberger Straße 43 in Beiträgen darum gehen, was Inklusion – die Teilhabe in der Gesellschaft und im Arbeitsleben – auch praktisch bedeutet, wo es Handlungs- und Nachholbedarf gibt. Denn Inklusion ist nicht auf Behinderte beschränkt. (tf)