TherapieKraulen lassen ist Marlas Beruf

„Beruflich“ lässt sich Marla kraulen und streicheln. Die Labradorhündin von Bettina Nigg ist ausgebildete Therapiehündin und gibt behinderten Kindern im Kinderheim von Dr. Ehmann Trost. (Bild: Mischka)
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SIEGBURG – Seelenruhig lässt sich Marla streicheln, kraulen, kuscheln und am liebsten mit Leckerchen füttern. Was viele Hunde gelegentlich machen, macht die dreieinhalbjährige Labradorhündin „beruflich“. Die Hündin von Bettina Nigg-Schmidt ist ausgebildete Therapiehündin und kommt zum Einsatz, wenn behinderte Kinder des Dr. Ehmann Kinderhauses Gabriel in Siegburg neue Erfahrungen sammeln sollen, Körperkontakt zum Tier erleben wollen oder Trost suchen.
Professionelle Therapiehunde, die nach zweijähriger Ausbildung mit Brief und Siegel für die Arbeit mit Menschen zugelassen sind und alle zwei Jahre erneut geprüft werden, gibt es nicht viele, wie Bettina Nigg-Schmidt erklärt. 28 Gleichgesinnte vom Berufsverband der Therapiebegleithunde Deutschland e.V. hat sie daher bei einem Arbeitstreffen im Kinderhaus Gabriel der Dr. Ehmann-Stiftung empfangen. Zum Treffen der Pädagogen, Lehrer und Therapeuten wurde viel gefachsimpelt, noch mehr geübt und schließlich geprüft.
„Die Prüfung alle zwei Jahre ist schon hart, aber nur so ist sichergestellt, dass man mit dem Hund auch absolut zuverlässig arbeiten kann“, erklärt Nigg-Schmidt. Hat der Hund etwa vor etwas Angst, so dürfe er bei seiner Bezugsperson Schutz suchen. Zeigt Bello jedoch Zähne oder schnappt gar zu, ist das Prüfsiegel schon dahin.
Die schwierigen Prüfungskriterien beeindruckten auch die fünf Hundeführer der Rettungshundestaffel vom Deutschen Roten Kreuz, die bereits harte Prüfungen von ihrer Ausbildung gewohnt sind. Dass sich die Mühen aber lohnen, daran hat Bettina Nigg-Schmidt keinen Zweifel: „Als ich den Hund bekam, wusste ich zunächst gar nicht, was auf mich zukommt. Jetzt ist die Arbeit mit Marla total schön, keiner will das wieder missen.“ Die Kinder lieben es, das Fell von Marla zu streicheln, sich einen Klecks Frischkäse von der Hand lecken oder sich vom Tier auf einem Rollbrett durch die Turnhalle ziehen zu lassen, erzählt die Pädagogin und ergänzt: „Was der Hund den Kindern hier gibt, hätte vorher keiner geahnt.“