Tödliche Tritte gegen die Schläfe
Vor einer großen Strafkammer des Landgerichts muss sich seit gestern ein 22-jähriger Gelegenheitsarbeiter wegen Körperverletzung mit Todesfolge verantworten. Ihm wird vorgeworfen, für den Tod eines 23-jährigen Kolumbianers im August 2002 in Ehrenfeld verantwortlich zu sein.
Der 22-Jährige soll den Kontrahenten bei einer Auseinandersetzung auf der Venloer Straße zunächst mit einem Faustschlag auf den Kopf niedergestreckt haben. Danach habe er ihm gegen die Schläfe getreten, wobei das Opfer schwere Hirnverletzungen erlitt. An deren Folgen war der Kolumbianer zwei Wochen später in einem Kölner Krankenhaus gestorben.
Vor Gericht wurde der Angeklagte von einem Zeugen stark belastet. Der Mann sagte aus, er könne sich hundertprozentig daran erinnern, dass der Kolumbianer von dem Angeklagten bedrängt worden sei. Er habe auf ihn eingeschlagen, bis das Opfer rückwärts auswich und versuchte, mit den Händen die Schläge abzuwehren. Als der Kolumbianer dann auf der Straße auf dem Rücken lag, alle viere von sich gestreckt, habe der Angeklagte ihm zusätzlich noch von der Seite gegen den Kopf getreten.
Bei der Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern war es anfangs offenbar um eine Frau gegangen. Der Zeuge berichtete, dass zunächst zwei Gruppen um den Täter und den Kolumbianer aneinander geraten seien. Aus diesem Handgemenge hätten sich dann der Täter und das spätere Opfer herausgelöst. Der Kolumbianer und seine Begleiter sollen auf dem Rückweg von einem Heavymetal-Konzert im Bürgerzentrum Ehrenfeld gewesen sein. Für den Prozess sind drei Verhandlungstage vorgesehen. (huh)