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„Wilsberg“ in der Burg

2 min

Kerpen-Bergerhausen - Der graue „Red Baron“, Verdeck und Türen weit geöffnet, parkt direkt vor dem Burgeingang - ein herber Kontrast zu dem davor platzierten, prallen Goldengelchen. Auf den Schienen, die von dem Eingang wegführen, sitzen zwei und entspannen sich, in den Nebengebäuden der Burg lockt ein Zettel zum Catering. Momentan ist Mittagspause für das Film-Team, und Trauben von Fotografen drängen sich, um die Schauspieler abzulichten.

Seit zehn Tagen reist die Crew von Cologne Film jeden Morgen um 8 Uhr an und nutzt die Burg Bergerhausen als Kulisse für ein filmisches Klassentreffen: Der Antiquar und Detektiv Georg Wilsberg (Leonard Lansink) muss sich zusammen mit seinem Helfer Ekkehard Talkötter (Oliver Korritke) nicht nur mit den ihm missliebigen ehemaligen Schulkameraden herumärgern, sondern - überraschenderweise - auch noch ein Kapitalverbrechen aufklären. Zum 25. Jubiläum der Serie Wilsberg gilt es also, einen ganz besonderen Fall zu knacken.

Der Herrensitz wird im Film zu einem Schlosshotel im Münsterland, viel dafür tun musste das Filmteam nicht. „Wir können hier alles machen, was im Buch steht“, freut sich Produktionsleiter Klaus Rettig - einmal abgesehen davon, dass ein Schwimmbad fehlt. Ein Manko, denn im Pool soll Wilsberg eine Leiche entdecken. Ansonsten ist Rettig sehr zufrieden mit dem Umfeld, die Burg sei „sehr gut in Schuss“, lobt er. Und, was wichtig ist: Die Logistik stimmt, das rund 40-köpfige Team samt technischer Ausrüstung kann den Ort des Geschehens problemlos erreichen.

Etwa 75 von 90 Fernseh-Minuten entstehen im und am Schloss, bis zum 16. April muss alles in Kerpen im Kasten sein, danach geht es erst nach Münster und dann nach Köln. Dort werden unter anderem Wilsbergs Wohnung und das Kommissariat abgelichtet. Etwa 40 bis 50 Minuten Filmmaterial entstehen laut Rettig jeden Tag, auf der Mattscheibe später wird ungefähr jeweils ein Zehntel davon zu sehen sein. Eine heikle Szene ist bereits abgedreht: Beim ersten Aufeinandertreffen der Protagonisten eskaliert die Situation. Trotzdem gibt es in Bergerhausen noch genügend zu tun.