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Aufführung am FreitagSchüler am Freiherr-vom-Stein spielen „Der Name der Rose“

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Proben in einem mittelalterlichen Setting mit heute hoch aktuellen Themen.

Leverkusen-Schlebusch – Auch nach 24 Jahren ist Edith Englich immer noch aufgeregt. Die Lehrerin für Englisch und Kunst am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium ist sichtlich angespannt, als sich am Samstagmorgen der Vorhang öffnet zur Generalprobe der Freien Theatergruppe der Schlebuscher Schule – und das, obwohl sie diese seit 24 Jahren leitet. Verständlich ist das: In wenigen Tagen wird sich zeigen, ob sich elf Monate Arbeit an Umberto Ecos „Der Name der Rose“ in der Theaterfassung von Claus J. Frankl gelohnt haben. Elf Monate, in denen sich die Gruppe wöchentlich traf, Text paukte, Szenen diskutierte und an ihrer Aufführung feilte.

Neben den 16 jungen Menschen, die sich am Freitag und Montag auf die Bühne wagen, ist eine Vielzahl weiterer Personen an der Aufführung beteiligt. So stammt das schlichte, aber wirkungsvolle Bühnenbild von den Schülern des Bühnenbaukurses unter Marion Heyne; ebenso Technik und Kostüme. Und Edith Englich muss den Überblick über alles bewahren.

Ideal und Wirklichkeit

Ursprünglich habe sie die Leitung der Theatergruppe nur auf Bitten der Schule übernommen, dann aber habe sie Blut geleckt, erzählt sie mit einem Lachen. Und vielen Schülern gehe es heute ähnlich: Man müsse sie zumeist direkt ansprechen – die Begeisterung komme dann bei der Arbeit am Stück von alleine.

„Der Name der Rose“ stand schon lange auf der Wunschliste Englichs; umso mehr freut sie sich, dass sie auch ihre Schauspieler, die ein gewichtiges Wort bei der Auswahl des Stückes mitzureden haben, für das Werk gewinnen konnte.

Gefragt, was sie ausgerechnet an diesem Stück reizt, muss Edith Englich nicht lange überlegen. In einem mittelalterlichen und klösterlichen Setting frage Eco nach dem Verhältnis von Ideal und Wirklichkeit und setze sich intensiv mit dem Thema Fanatismus auseinander – mithin hoch aktuelle Themen. „Und gleichzeitig wird eine hochspannende Kriminalgeschichte erzählt.“

Im Übrigen hat man sich in der Theatergruppe bewusst dagegen entschieden, das Stück in die Neuzeit zu versetzten – allzu leicht will man es dem Zuschauer nicht machen. Außerdem soll die Komplexität des Werkes nicht unter einer plakativen Aktualisierung leiden. „Ich glaube an das Publikum“, sagt Edith Englich dazu nur. Am Ende verläuft die Generalprobe zufriedenstellend – sicher, der ein oder andere Patzer hat sich noch eingeschlichen. Alles andere wäre am Theater aber auch ein schlechtes Omen.

„Im Namen der Rose“ wird am 13. und 16. September jeweils um 19.30 in der Aula des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums aufgeführt.