BetreuungLeverkusen intensiviert Hilfeleistungen für junge Flüchtlinge

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Leverkusen – Unter den Flüchtlingen, die aktuell aufgenommen worden sind und versorgt werden müssen, ist eine Gruppe, die besonderer Fürsorge bedarf: die unbegleiteten Minderjährigen, also Kinder und Jugendliche, die ohne Eltern oder Verwandte hier eingetroffen sind. Viele der Kinder sind nach Erlebnissen in ihren Herkunftsländern oder auf der Flucht traumatisiert und bedürfen besonderer psychologischer Betreuung, alle sind letztlich in betreuten Wohneinrichtungen unterzubringen.
Aktuell werden von der Stadt Leverkusen 126 Kinder und Jugendliche amtlich betreut, erläuterte Fachbereichsleiterin Angela Hillen im Kinder- und Jugendhilfeausschuss. Wo eben möglich, kümmert sich ihr Amt um eine Familienzusammenführung; gerade wurde ein Zehnjähriger bei Onkel und Tante untergebracht, ein anderer Jugendlicher mit seinem Bruder zusammengebracht. „Das hilft, eine gewisse Stabilisierung zu erreichen“, so Hillen.
Intensivere Betreuung
Das ehemalige Atrium-Hotel an der Heinrich-Lübke-Straße in Schlebusch, von der Stadt erworben, beherbergt gegenwärtig fünf der Jugendlichen. Weitere sollen demnächst hinzukommen, sobald die vertraglichen Regelungen mit dem Katholischen Jugendwerk, das die Einrichtung betreuen soll, unter Dach und Fach sind. Im Jugendwohnheim Sankt Engelbert in Opladen sind aktuell zehn jugendliche Flüchtlinge untergebracht, weitere acht wurden in Gastfamilien aufgenommen, elf bei Verwandten, die schon früher hergekommen sind.
Da im Moment weniger Flüchtlinge nach Leverkusen kommen, sieht die Stadt sich jetzt in der Lage, nach der Erstversorgung in einer Unterkunft auch individuelle Hilfestellungen anzubieten. Der Schulpsychologische Dienst unterrichtet zurzeit die Schulkollegien über einen angemessenen Umgang mit den Kindern, die teils unter erheblichen psychischen Störungen litten, teilte Hillen im Ausschuss mit. (ger)