Die Gesichter der SchuleLeitungs- und Lehrkräfte für Gymnasium in Alfter vorgestellt

Entwickeln das Konzept für das Gymnasium und bereiten das Anmeldeverfahren vor: Sebastian Muders (l.) und Henning Tetz.
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Alfter – Wenn das Anmeldeverfahren glückt und in Alfter ein Gymnasium etabliert wird, dann könnten dort im Sommer 2023 die Schülerinnen und Schüler ihren ersten Schultag in der weiterführenden Schule erleben. Einen kleinen Vorgeschmack auf so einen ersten Tag gaben Sebastian Muders und Henning Tetz. Für die beiden Lehrkräfte, die das Anmeldeverfahren vorbereiten und erste Konzepte entwickeln sollen, ging es am Mittwoch los. „Das Büro ist bereits eingerichtet, es ist großartig“, schwärmt Muders. „Es ist ein tolles Gebäude mit modernster Ausstattung.“ Mit Muders und Tetz habe die Schule nun zwei Gesichter, erläutert Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher.
„Für die Kommune ist so eine Gründung ein außergewöhnliches Verfahren“, sagte Stefan Sieprath, Dezernent der Bezirksregierung Köln, in der Aula des frisch sanierten Gymnasiums in Oedekoven. „Wir als Bezirksregierung haben die beiden Leitungslehrkräfte damit beauftragt, das Anmeldeverfahren zu begleiten“, so Sieprath. Beide seien erfahren und verfügten über Leitungs- und Fachkompetenzen.
„Etwas ganz Besonderes schaffen“
„Ich wohne in Witterschlick, bin verheiratet und habe drei Töchter. Zurzeit arbeite ich als stellvertretender Schulleiter an der Anna-Freud-Schule in Köln“, stellt sich Sebastian Muders vor. Er bringe viel Erfahrung mit, nach dem Abitur habe er zunächst Zivildienst geleistet, dann Diplom-Pädagogik studiert. „Früh war E-Learning ein relevantes Thema für mich, jetzt ist es wichtiger denn je.“
Neben Muders wird auch Henning Tetz den Prozess des Anmeldeverfahrens inhaltlich ausgestalten. Der Gymnasiallehrer aus Bonn unterrichtet Geschichte und katholische Theologie am Städtischen Siebengebirgsgymnasium in Bad Honnef. „Neben meiner Arbeit als Lehrer habe ich unter anderem für die Landesregierung in Düsseldorf am Aufbau eines islamischen Religionsunterrichts mitgewirkt. Auch bürgerschaftliches Engagement ist mir ein großes Anliegen“, führt Tetz an.
Für die kommenden Monate wünsche er sich, Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Schüler dazu zu befähigen, ihren künftigen Lebensweg selbstbewusst und selbstbestimmt zu gestalten. Muders wolle die Chance nutzen und „etwas ganz Besonderes schaffen“. Ziel solle neben der Allgemeinbildung auch die Vorbereitung der Schüler auf die Kompetenzen des 21. Jahrhunderts sein.
Arbeit an Konzept für die Schule
„Kritisches Denken, Kreativität, Kommunikation und Kollaboration stehen dabei im Fokus“, sagt Muders. Egal welchen Hintergrund eine Person habe, der respektvolle Umgang miteinander sei immer wichtig, auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und eine offene Debatte. Die Schule habe außerdem eine große Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung, erklärt Tetz: „In vielen Bereichen haben Kinder und Jugendliche Potenziale, die einen Ort brauchen, an dem sie sich entfalten können. Alle bringen verschiedene Fähigkeiten mit und es gilt, genau hinzuhören.“
Zunächst werden die beiden Lehrkräfte an einem Konzept für die Schule arbeiten und erste Ergebnisse am 17. November vorstellen. Es handele sich dabei um einen gemeinsamen Prozess, bei dem, sofern das Anmeldeverfahren glückt, sukzessive Kontakte geknüpft und andere Personen eingebunden werden. „Wir möchten das Gymnasium in das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde Alfter integrieren“, so Muders. Er freue sich am meisten darauf, in den kommenden Wochen und Monaten eine Schule von Beginn an neu zu formen.
Elterninformationsabend und Fragestunde
Am Donnerstag, 17. November, findet der Elterninformationsabend statt, bei dem die Lehrkräfte ihre ersten konzeptionellen Ausgestaltungen präsentieren. Beginn ist um 19 Uhr im Gymnasium Alfter. Interessierte sind außerdem zur offenen Fragestunde am Montag, 21. November, eingeladen. Weitere Informationen zu der Schule, dem Anmeldeverfahren und weiteren Terminen sind auf der Webseite gymnasium-alfter.de zu finden.
Zunächst sind Muders und Tetz für die Vorbereitung des Anmeldeverfahrens sowie die Entwicklung erster konzeptioneller Ideen zuständig. Ob sie, sofern es zu der Gründung des Gymnasiums kommt, auch als Lehr- oder gar Leitungskräfte der Schule erhalten bleiben, könnten sie im Moment noch nicht sagen. „Die Schule ist im rechtlichen Sinne noch nicht gegründet, so können dafür noch keine Stellen ausgeschrieben werden. Wenn sich das allerdings geändert hat und die Stellen ausgeschrieben werden, würde ich mich freuen, wenn sich beide bewerben“, beleuchtet Stefan Sieprath von der Bezirksregierung Köln das Verfahren. Ob sich Muders und Tetz bewerben würden? „Ja“ antworten beide ohne zu zögern.
Anmeldungen ab Januar möglich
Damit im Gebäude der ehemaligen Hauptschule in Oedekoven das neue Gymnasium gegründet werden kann, ist eine Mindestanzahl von 84 Kindern notwendig. Ab dem 20. Januar 2023 geht es mit dem Anmeldeverfahren los, welches bereits vor dem Verfahren anderer Schulen beginnt. Auf diese Weise solle kein Risiko für Eltern und ihre Kinder entstehen, sollte die Gründung des Gymnasiums doch scheitern. Auch Kinder aus den umliegenden Gemeinden seien eingeladen, sich in Alfter anzumelden.
Mitgestalten können Interessierte auch jetzt schon: Bis zum 15. November können Vorschläge für den Namen, den das künftige Gymnasium tragen soll, auf der Webseite der Schule eingereicht werden. Am 1. Dezember beginnt dann die Online-Abstimmung über die Vorschläge.