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Bad HonnefDisco „Rheinsubstanz“ macht dicht

Lesezeit 3 Minuten

Ungewiss ist die Zukunft der „Rheinsubstanz“ im ehemaligen Bad Honnefer Hallenbad.

Bad Honnef – Die 2010 eröffnete Disco Rheinsubstanz in Bad Honnef macht zu. Das bestätigte Ulrich Mader, einer der Geschäftsführer, am Dienstag gegenüber der Rundschau. Ob die Großdisco dauerhaft dicht bleibt oder wie lange sie geschlossen wird, dazu machte die Geschäftsführung auf mehrfache Nachfrage keine konkreten Angaben.

Mader gab sich auf Anfrage der Rundschau am Dienstag ziemlich zugeknöpft. Er sprach zunächst von einer „Sommerpause“, nach der man dann „mal schauen“ und „entscheiden“ müsse. In den Vorjahren hatte es allerdings keine „Sommerpause“ gegeben, „das ist richtig“, so Mader. Kurz danach sagte er, „wir stellen den regulären Betrieb ein“ und er wisse noch nicht für wie lange. Dieser Schritt sei mit Entlassungen verbunden, zu denen er aber auch nicht mehr sagen wolle. Auf die Frage, ob wirtschaftliche Erwägungen eine Rolle spielen, sprach der Geschäftsführer von „strategischen Erwägungen“. Mehr wolle er ansonsten zu dem Thema derzeit nicht sagen.

Im Frühjahr 2010 war die Rheinsubstanz im ehemaligen Bad Honnefer Hallenbad eröffnet worden, Damals hatten Mader und sein Mit-Investor und -Geschäftsführer Olaf Berg schon eine ziemliche Odyssee hinter sich, nachdem der damalige Bürgermeister Peter Brassel die beiden Investoren nach Bad Honnef gebracht hatte.

Anfang 2003 war das defizitäre Hallenbad an der Rheinpromenade geschlossen worden. Im September 2004 kauften Mader und Berg das Gebäude für (nie dementierte) 360 000 Euro. Nach dem Bebauungsplanverfahren gab im Sommer 2006 der Stadtrat grünes Licht, allerdings nach heftigem politischen Streit, der nicht immer nur sachlich geführt wurde. Gegner des Projekts fürchteten, im beschaulichen Bad Honnef entstehe eine Art Sündenpfuhl. Befürworter wollten dagegen in der Stadt endlich mal was für junge Menschen bieten.

2007 erhielten Mader und Berg die Baugenehmigung. Im Frühjahr 2010 eröffnete die „Rheinsubstanz“. Zuvor hatten die Investoren eine Vielzahl bürokratischer Hürden nehmen müssen. Anfang 2010 sagten sie, noch einmal würden sie das Projekt nicht in Angriff nehmen. „Es ist zeitlich völlig aus dem Ruder gelaufen“, hieß es damals.

Auf der Homepage der Rheinsubstanz wies am Dienstag in der Rubrik „Partys, Konzerte und Auftritte der kommenden Monate“ lediglich der Hinweis „Aktuell sind keine Termine vorhanden“ auf die „Einstellung des „regulären Betriebs“ beziehungsweise die „Sommerpause“ hin. Auch unter Kultur fand sich dieser Hinweis. Auf der Startseite hieß es dagegen noch: „Willkommen in der Rheinsubstanz. Die Rheinsubstanz ist mit einem vielseitigen Programm aus Partys, Konzerten, Kultur- und Business-Events das Veranstaltungszentrum zwischen Bonn und Koblenz. Seit dem Frühjahr 2010 sind die Räume des ehemaligen Hallenbades in Bad Honnef wieder mit Leben gefüllt, und wo früher Schwimmer ihre Bahnen zogen, wird jetzt gefeiert und konferiert.“

Im sozialen Netzwerk Facebook haben auf der Rheinsubstanzseite fast 11 000 User „Gefällt mir“ geklickt.

www.rheinsubstanz.de