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Sichere SchulwegeDie Stadt Bad Honnef verbannt vor zwei weiteren Schulen die Elterntaxis

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Ein altes Backsteingebäude, davor fährt ein weißer Lieferwagen über die Straße.

Grundschule in Rhöndorf: Die Karl-Broel-Straße will die Stadt nach den Sommerferien für Elterntaxi sperren.

Während die Stadt Bad Honnef vor zwei weiteren Schulen die Straßen für Elterntaxis sperrt, ist man in Königswinter in Sachen Schulstraße noch nicht so weit.

Mit höchst unterschiedlichen Geschwindigkeiten gehen die benachbarten Städte Königswinter und Bad Honnef bei der Einrichtung von Schulstraßen vor. Während die Verwaltung in der Drachenfelsstadt nach den Sommerferien erstmal nur eine Informationsveranstaltung organisieren will, machen Rat und Verwaltung in Bad Honnef schon zum wiederholten Mal Nägel mit Köpfen.

Die bereits vor einem Jahr vor der Löwenburgschule und dem Siebengebirgsgymnasium – beide Einrichtungen liegen sich in der Rommersdorfer Straße genau gegenüber – eingerichtete Schulstraße soll dauerhaft bleiben. Der Ausschuss für Mobilität und der Stadtrat in Bad Honnef machte dafür den Weg durch eine Teileinziehung der Straße frei.

Alle drei Schulen reagierten positiv auf die Sperrung der Straßen

„Das Feedback ist einhellig positiv gewesen“, bilanzierte der Erste Beigeordnete Holger Heuser jüngst in der Sitzung. Beide Schulen und deren Leitungen seien für eine dauerhafte Lösung. Morgens und mittags ist die Rommersdorfer Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt, um die von Fachleuten als gefährlich eingestuften Eltern-Taxis zu verbannen.

Die hielten nach übereinstimmenden Angaben der Schulleitungen in der Vergangenheit auch schon mal mitten auf dem Zebrastreifen vor den Schuleingängen. Erstmal „noch beobachten“ will die Stadt laut Holger Heuser die Lage an der Theodor-Weinz-Grundschule in Aegidienberg, vor der ebenfalls vor einem Jahr eine Testphase startete.

Die darf laut Landeserlass höchstens zwei Jahre dauern. „Das lebt, das ist ein Prozess, eine Entwicklung“ sagte der Beigeordnete über die Lage auf dem Berg und das Ausweichverhalten einiger Eltern-Taxis. Heuser: „Man muss nicht bis in den Klassenraum fahren.“

Das gilt auch für die Erzbischöfliche Gesamtschule St. Josef und den Standort Rhöndorf der Löwenburgschule. Deshalb sollen die Königin-Sophie-Straße und die Karl-Broel-Straße in Rhöndorf zu Schulstraßen werden, und zwar mit dem Ende der Sommerferien. Von 7.30 bis 8 Uhr und von 12 bis 13.30 Uhr soll ab 26. August die Straße in Rhöndorf für Eltern-Taxis der Grundschüler gesperrt werden.

Ausnahmegenehmigungen für die Anwohner geplant

Vor der Gesamtschule gilt das von 7.30 bis 8 Uhr sowie montags und freitags von 13.50 bis 14.30 Uhr beziehungsweise dienstags bis donnerstags von 14.50 bis 15.30 Uhr. Beide Maßnahmen laufen zunächst nur für eine einjährige Testphase. Anwohner können nach Angaben der Stadtverwaltung auch während der Sperrzeiten durchfahren. Sie könnten eine kostenfreie Ausnahmegenehmigung bekommen oder den Personalausweis vorzeigen.

Sehr viele zurückhaltender ist man bei der Stadt Königswinter. „Die Verwaltung schlägt vor, nach den Sommerferien eine Veranstaltung durchzuführen, die dazu dient, das Thema ,Schulstraße' vor Ort am Objekt selbst erfahrbar zu machen“, hieß es jüngst im städtischen Schulausschuss.

Verkehrsschilder an einer Straße in Bad Honnef.

Für Eltern gedacht: Die Hol- und Bringzone nahe der Realschule St. Josef

Im Gespräch ist in Königswinter das Schulzentrum Niederdollendorf mit der Longenburgschule und der Drachenfelsschule. Beide Schulleitungen hätten sich schon positiv geäußert. Für die Einrichtung einer Schulstraße müsste die Friedensstraße von der Petersbergstraße bis zur Michaelstraße vormittags und nachmittags mit mobilen Elementen gesperrt werden. Anwohner könnten ein- und ausfahren, aber nicht auf dem Abschnitt parken. Und es müsse ein Hol- und Bringzone eingerichtet werden (die es auch nahe der Bad Honnefer Schulstraßen gibt).

Die zu beteiligenden Akteure in Königswinter reichen nach Angaben der Verwaltung von den Lehrern, den Schülern und den Eltern bis zur Kirche, der Presse, der Polizei und der Feuerwehr. Zunächst soll das Ganze für etwa eine Woche umgesetzt werden. Dass die Verwaltung in Königswinter noch nicht weiter ist, hatte sie im Februar mit fehlendem Personal begründet. Jetzt aber ist die Stelle der Mobilitätsmanagerin mit Stefanie Otto besetzt.

Die Ratskoalition aus Königswinterer Wählerinitiative, SPD und Grünen erklärte kürzlich vor der Presse zum Thema Schulwegsicherheit: „Besonders erfreulich ist der Start eines Pilotprojekts zur Schulstraße im September 2025 an der Longenburg- und der Drachenfelsschule in Niederdollendorf.“ Den Hinweis, dass man in Bad Honnef schon deutlich weiter sei, konterte Dirk Lindemann (SPD) mit den unterschiedlichen Lagen der Schule im ländlichen Stadtgebiet von Königswinter. So könne man etwa in Heisterbacherrott die Straße vor der Schule nicht sperren, weil dort Busse verkehrten.