Corona-Situation im Kreis Rhein-SiegNicht alle kommen ins Abstrichzentrum

Spielplatzsperrung in Bornheim: Die Verwaltung setzt den Erlass der Landesregierung um.
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Rhein-Sieg-Kreis – Am Montag nehmen zwei neue Abstrichzentren in Hennef und Rheinbach ihren Betrieb auf. Landrat Sebastian Schuster bedankte sich gestern bei allen Mitwirkenden: „Rheinbach und Hennef haben dafür eine enorme Vorarbeit geleistet!“ Die beiden Bürgermeister Stefan Raetz (Rheinbach) und Klaus Pipke (Hennef) lobten das Deutsche Rote Kreuz und dem Malteser Hilfsdienst. Das DRK wird in Hennef mit Personal vor Ort sein und der MHD in Rheinbach. Aufgrund der beschränkten Laborkapazitäten können nach Mitteilung des Kreises zu Beginn täglich nur 150 Abstriche je Einrichtung genommen werden.
Auf Ausgangsbeschränkungen vorbereiten
Die Kreisverwaltung stellt unterdessen ihren Publikumsbetrieb wegen der Corona-Krise komplett ein. Das hat Schuster gestern verfügt. Der Landrat und die Kreisverwaltung bereiten sich unterdessen auf mögliche Ausgangbeschränkungen vor. „Wir stellen uns darauf ein, dass so etwas kommen könnte, und werden die erforderlichen Maßnahmen vorbereiten“, kündigte Schuster an.
„Gut gelaunte kiffende Jugendliche“
„Als ich am Donnerstagabend das Kreishaus verlassen habe, saß dort auf den Treppen eine Gruppe gut gelaunter kiffender Jugendlicher“, schilderte Rainer Meilicke, der Leiter des Kreisgesundheitsamtes. „So etwas konterkariert alle unsere Bemühungen, die rasante Zunahme der Infektionen mit dem Coronavirus zumindest zu verlangsamen.“ Bis zum Freitagnachmittag hat sich die Zahl der nachgewiesenermaßen Infizierten in der Region auf 248 erhöht. 1172 Personen hatten sich vor dem Wochenende in häusliche Quarantäne begeben. Erstaunt ist man beim Gesundheitsamt, dass viele Menschen, die eine Überweisung ihres Arztes ins Siegburger Abstrichzentrum haben oder vom Gesundheitsamt schriftlich zu einem Abstrich-Termin bestellt wurden, diesen nicht wahrnehmen. „Es ist erstaunlich, aber ein Drittel dieser Leute haben offenbar etwas Besseres zu tun und kommen nicht“, schildert Meilicke.
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Um für einen weiteren Anstieg der Fallzahlen gewappnet zu sein, darf der Kreis einem Erlass aus dem Innenministerium zufolge nun auch auf Einrichtungen des Katastrophenschutzes zurückgreifen. Im Ernstfall kann er eine Zeltstadt mit 500 Betreuungsplätzen nutzen, außerdem einen sogenannten Behandlungsplatz, der in Zelten Platz für 50 Patienten bietet.