Neubau genau auf Ortsgrenze?Neue Vorschläge für Bornheimer Feuerwehr–Standorte

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Für die Löschgruppen von Hemmerich, Rösberg und Hersel werden neue Standorte gesucht.

Für die Löschgruppen von Hemmerich, Rösberg und Hersel werden neue Standorte gesucht.

Bornheim – In vier Minuten kann die Feuerwehr im Ernstfall mehr als 90 Prozent aller Häuser und auch die sogenannten Risikoobjekte erreichen, tagsüber in der Woche stehen drei Wehrleute zur Verfügung, zu sonstigen Zeiten bis zu 35 Aktive. Zusätzlich kann noch anteilig auf bis zu zehn Schichtarbeiter zurückgegriffen werden. Unterm Strich ist der Standort Kuckucksweg für ein gemeinsames neues Gerätehaus der Einheiten Rösberg und Hemmerich am besten geeignet, sagen die Gutachter der Firma Forplan. Die Planungsgesellschaft im Bereich Rettungswesen und Brandschutz aus Bonn wird ihre Analyse am Donnerstag im Bornheimer Hauptausschuss vorstellen.

Bornheimer Rettungsdienste stellten sich gemeinsam vor

Blicke hinter die Kulissen, Informationen über die Einsätze der letzten Monate oder auch einfach nur gemütliches Beisammensein: Bei ihrem Tag der öffnen Tür machten die Feuerwehrleute der Löschgruppe Bornheim all das für ihre Gäste möglich. Vor allem aber konnten Besucher sich nicht nur über die Feuerwehr, sondern auch andere Organisationen des Rettungswesens informieren.

Die Löschgruppe präsentierte sich zusammen mit der Initiative „Jugend trifft auf Blaulicht – Gemeinsam als Team“ des Stadtjugendrings. „Wir versuchen, jedes Jahr etwas an der Veranstaltung zu ändern und Neues zu bieten. Es ist toll, dass wir dieses Mal mit unseren Partnern vom Technischen Hilfswerk, Roten Kreuz und der Wasserwacht auftreten können“, freute sich Löschgruppenführer Heinz Muhr über das gelungene Zusammenspiel.

„Stolz und dankbar“

„Wer mochte, konnte direkt etwas lernen und mit anfassen, denn wir warben mit verschiedenen Workshops um Nachwuchs. Wer schon immer einmal einen Feuerwehrschlauch mit Schwung und Präzision ausrollen wollte, konnte beim Schlauchkegeln zeigen, wie geschickt er ist. Wer Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen wollte, bekam am Rettungswagen praktische Informationen zur Herz-Lungen-Wiederbelebung“, erklärte der Vorsitzende des Stadtjugendrings, Dominik Pinsdorf, den Sinn und Zweck der mehrfach ausgezeichneten Blaulicht-Aktion.

Gäste, die danach eine Verschnaufpause brauchten oder es gelassener angehen wollten hörten sich das Platzkonzert des Musikvereins Bornheim an, oder ließen sich Kuchen und Reibekuchen schmecken. „Ich bin stolz und dankbar, dass es uns Jahr für Jahr gelingt, mit Hilfe unserer zahlreichen Förderer und Unterstützer ein Fest auf die Beine zu stellen, das bei Jung und Alt ankommt“, resümierte Heinz Muhr. (EB/jr)

Vorausgegangen waren intensive Gespräche mit der Verwaltung, an denen auch Stadtbrandinspektor Wolfgang Breuer beteiligt war. Vorrangig sei auch nach freien Grundstücken geschaut worden und nach einem Standort, der einsatztechnisch gut geeignet sei, der Kuckucksweg sei „ideal“, so Breuer. Der Alternativstandort Sportplatz erreichte in den berücksichtigten Kategorien durchweg geringere Werte als das Grundstück am Kuckucksweg.

Ziel ist Steigerung der Motivation

Forplan führt noch einen weiteren wichtigen Aspekt auf: „Zusätzlich zu den Ergebnissen der Erreichbarkeitsanalysen muss bei einer Zusammenlegung von Löschgruppen zwingend auf die Motivation der ehrenamtlichen Einsatzkräfte geachtet werden. Aus diesem Grund ist ein Standort, welcher für die Kameraden beider Einheiten gleichwertig zu erreichen ist, empfehlenswert.“

Besonders die technische Ausrüstung wie Gasmasken interessierte Kai Froböse und Sohn Lennad.

Besonders die technische Ausrüstung wie Gasmasken interessierte Kai Froböse und Sohn Lennad.

Im Rahmen ihrer Beteiligung hatten die Löschgruppen Rösberg und Hemmerich bekundet, „dass sie einer Standortverlagerung ihrer Löschgruppe und der Zusammenarbeit mit der jeweils anderen Löschgruppe positiv gegenüber stehen“. Beide Löschgruppen absolvieren seit Jahren Übungen gemeinsam und vertiefen diese Zusammenarbeit im Hinblick auf ein neues Löschfahrzeug, das Anfang 2020 in Dienst gestellt werden soll. Der Standort Kuckucksweg werde auch deshalb akzeptiert, weil er sich auf der Grenze zwischen beiden Ortschaften befindet.

Schranken stellen ein Herausforderung dar

Hersel hält eine besondere Herausforderung bereit, wenn es um die Suche nach einem neuen Standort für die Feuerwehr geht: die fast dauernd geschlossenen Schranken am Bahnhof und lange Rückstaus. „Innerorts sind wir hier ein wenig eingeschränkt“, sagt Stadtbrandmeister Wolfgang Breuer auf Anfrage. Der Gau wäre, wenn die Wehrleute ihr Gerätehaus wegen geschlossener Schranken nicht erreichen könnten.

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Alternativ geprüft wurde der Standort Klosterrather Weg, der laut Gutachter „in allen Kategorien, außer der Erreichbarkeit der bebauten Flächen, identische Werte wie das Grundstück am Bahnhof hat“. Wichtig ist zudem die Erreichbarkeit des neuen Baugebietes mit rund 160 Wohneinheiten. Außerdem könne das Grundstück am Klosterrather Weg zeitnah bebaut werden, die Fläche am Bahnhof nicht.

Haupt- und Finanzausschuss Bornheim, Donnerstag, 10. Oktober, 18 Uhr, Rathaus.

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