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Kein „Garten des Grauens“Ausgezeichnet – Das sind Bornheims grünste Vorgärten

Lesezeit 2 Minuten

Christa Dross in ihrem Vorgartenn

Bornheim – „Betreutes Wuchern“ steht in bunten Buchstaben auf einem Holzschild im Vorgarten der Eheleute Dross, „Unkraut an Selbstpflücker zu verschenken“ auf einem Metallschild. In dem Vorgarten von Christa und Walter Dross sprießt und gedeiht es in den buntesten Farben – selbst im Herbst. Nicht nur heimische Pflanzenarten fühlen sich dort wohl, auch etliche exotische Gewächse, die die Eheleute von ihren Reisen mitgebracht haben.

Im Vorgarten von Familie Dross fühlen sich Insekten wohl

Wohl fühlen sich dort auch zahlreiche Insekten und ganz besonders der Eichelhäher. Dem Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen war dieses naturnahe Idyll eine besondere Auszeichnung wert: der Vorgarten der Eheleute Dross sei einer von Bornheims grünsten. Verena Mandt vom Parteivorstand und Ratsmitglied Gabi Jahn überreichten dafür eine Plakette.

Die Partei hatte die Bürger dazu aufgerufen, sich um den Titel „grünster Bornheimer Vorgarten“ zu bewerben. Zwölf Plaketten wurden vergeben, die Entscheidung war nicht immer einfach, wie Verena Mandt zugab: „Wir hatten mehr Bewerber, als wir erwartet hatten, viele geben sich wirklich Mühe in ihren Gärten. Am Ende mussten wir dann eine Auswahl treffen, das war die bekannte Qual der Wahl“.

Bornheims Grüne wollen Zeichen setzen gegen „Gärten des Grauens“

Mit dem Wettbewerb wollten die Grünen auch ein Zeichen setzen gegen die Steingärten, gerne auch „Gärten des Grauens“ genannt, also Vorgärten, die ganz ohne Pflanzen, Sträucher oder Bäume auskommen.

Oder, wie es Christa Dross augenzwinkernd formulierte: „Menschen, die solche Gärten anlegen, haben Angst vor Kontrollverlust, denn oft wächst, was nicht wachsen sollte.“ Das Unkraut zum Selberpflücken etwa. Wenige Straßen weiter in Sechtem freuten sich an diesem Morgen Ursula und Hans-Christoph Behr über ihre Plakette.

Ursula und Hans-Christoph Behr wurden von Gabi Jahn (r.) und Verena Mandt (2. v. r.) ausgezeichnet.

Hier ist nicht nur der Vorgarten, sondern auch der große Gemüse- und Blumengarten hinter dem Haus ein wahrer Garten Eden. Sommerflieder, Schafgarbe, diverse Gewürzpflanzen, Bohnenkraut, Fetthenne und Gemüsesorten von Tomaten bis Pastinaken gedeihen dort prächtig. Im Vorgarten haben die Eheleute Grauwacke aus Schuld im Ahrtal drapiert, darum ranken sich verschiedene Pflanzen, aber auch Tiere vom Iltis bis zum Marder oder der Kohlmeise und dem Rotkehlchen finden dort ein natürliches Zuhause. Ganz schlimm findet es Ursula Behr, wenn Menschen ihre Vorgärten nicht nur mit Steinen und Schotter auslegen, sondern sich auch noch Kunststoffpflanzen vor ihr Haus stellen.

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Für die Grünen ist es wichtig, Anreize zu schaffen, dass mehr Leute blühende Gärten anlegen: „Wir möchten nicht auf Verbote setzen, aber Akzeptanz schaffen“, betonte Gabi Jahn. Neben der Plakette gab es noch einen Einkaufsgutschein bei einer Gartenbaumschule in Walberberg.